Neustadt: Weitere Zunahme der Corona-Infektionen

25.3.2020, 19:48 Uhr
Die Kommunalunternehmen Kliniken mit seinen Mitarbeitern ist für alle Landkreisbürger da.

© Kommunalunternehmen Kliniken Die Kommunalunternehmen Kliniken mit seinen Mitarbeitern ist für alle Landkreisbürger da.

Von diesen 40 Personen konnten nach Mitteilung des Landratsamtes mittlerweile insgesamt vier Personen aus der häuslichen Absonderung "entlassen" werden. Diese Personen waren rund 14 Tage in der behördlich angeordneten häuslichen Absonderung. Da sie mittlerweile 14 Tage symptomfrei waren, konnte die häusliche Absonderung aufgehoben werden.

Im Kreisklinikum ist eine stetig besetzte hausübergreifende "Steuerungsgruppe Covid-19 eingerichtet". Diese trifft sich täglich um auf kurzfristige Veränderungen reagieren zu können. "Dieser kontinuierliche Informationsaustausch zwischen den Chefärzten, der Pflegedienstleitungen, der Hygienefachkräfte und der Betriebsleitung findet statt, um vorausschauend und geplant auf veränderte Anforderungen reagieren zu können", teilt Pressesprecher Matthias Hirsch mit: "Seit Montag, 16. März, haben wir sämtliche planbare Krankenhausaufnahmen, Operationen sowie Untersuchungen abgesagt beziehungsweise verschoben, damit wir unsere maximal mögliche Kapazität für die Bewältigung der Corona-Lage zur Verfügung stehen haben. Durch diese schnelle Umsetzung konnten wir die für den Aufbau der zusätzlichen Intensivbetten notwendige medizinische Geräteausstattung und vor allem das hierfür dringend erforderliche Fachpersonal gewinnen.

Auf weitere Kapazitäten vorbereitet

Mittlerweile sind nach Auskunft des Landratsamtes sowohl in Neustadt/Aisch als auch in Bad Windsheim die ersten Corona-Patienten in stationärer Behandlung. Im Klinikum stünden am Standort Neustadt im regulären Betrieb zehn Intensivbetten zur Verfügung. Dies werde im Kommunalunternehmen Kliniken mit Hochdruck ausgeweitet, sodass derzeit schon 13 in Neustadt und bereits ab kommendem Montag zusätzlich zehn Intensivbetten in Bad Windsheim zur Verfügung stünden. "Somit können wir künftig im gesamten Kommunalunternehmen auf 23 Intensivbetten zurückgreifen", heißt es in der aktuellen Pressemitteilung. Eine weitere Kapazitätsausweitung ist seitens der Klinik vorbereitet: "Hier muss dem Klinikum seitens des Freistaats im Bedarfsfall noch die entsprechende Ausstattung zur Verfügung gestellt werden".

Im Klinikum habe man ein hausübergreifendes Isolationskonzept unter Berücksichtigung der Anforderungen des Robert-Koch-Institus ausgearbeitet, teilt das Landratsamt mit. "Hiernach gelten strenge Anforderungen, dass die Behandlung der Corona-Patienten einerseits sichergestellt ist und andererseits auch der Schutz des betreuenden Klinikpersonals gewährleistet ist. Unser Kommunalunternehmen Kliniken kann derzeit auf 92 Betten unter Isolation zurückgreifen. Diese Kapazität kann kurzfristig bei Bedarf um rund 35 Betten ausgeweitet werden.

Vorstand Stefan Schilling erklärte am frühen Abend: ""Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kommunalunternehmen aus den betroffenen Abteilungen haben hoch motiviert die Vorbereitungen getroffen, die Personalplanung für die neuen Bereiche hausübergreifend festgelegt, um alle Bereiche mit erfahrenem Fachpersonal zu besetzen. Dienstpläne wurden geändert bzw. angepasst um durch die Bank eine qualitativ hochwertige Intensivversorgung für unsere Landkreisbevölkerung anbieten zu können."

Diese kurzfristige Erweiterung der Intensivkapazitäten war nur möglich, weil alle Berufsgruppen hausübergreifend "Hand in Hand" zusammenarbeiten. Es wurde in den Kliniken alles getan, was derzeit möglich ist, um sich optimal für die Versorgung unserer Bevölkerung in der aktuellen Lage aufzustellen, ergänzt Pressesprecher Hirsch.

"Seitens des Kommunalunternehmen Kliniken wurden mit dem Rettungsdienst, der durch die Kräfte vom Bayerischen Roten Kreuz und vom Arbeiter-Samariter-Bund geleistet wird, die Aufnahmeprozesse besprochen, verschriftlicht und es wurden klare Beschilderungen vorgenommen, um die Patienten in der Kliniken richtig zu steuern", so das Landratsamt. Zu betonen sei, dass die Kliniken derzeit die Herausforderung meisterten, neben den Aufgaben im Rahmen der Coronapandemie die "reguläre" Notfallversorgung für die Landkreisbevölkerung weiterhin qualitativ optimal vorzuhalten, da Herzinfarkt, Schlaganfall, Oberschenkelhalsbrüche sowie Blinddarmoperationen in den kommenden Wochen nicht ausbleiben werden: "Dies können wir für unser Bürger gewährleisten, sodass der Landkreis auch im Notfallbereich weiterhin gut aufgestellt ist". Sowohl in Neustadt wie in Bad Windsheim stünden ausreichend Operationssäle für Notfalleingriffe zur Verfügung. Kfz-Zulassungen eingeschränkt

Aus gegebenem Anlass wird wir im Rahmen der bestehenden Regelung darauf hingewiesen, dass das Landratsamt für den Besucherverkehr geschlossen ist. Für den Bereich der Zulassungsstelle gelte: Zulassungen und Abmeldungen im allgemeinen Kfz-Bestand werden derzeit in der Zulassungsstelle grundsätzlich nicht durchgeführt. Saisonbedingte Zulassungen, beispielsweiße von Cabrios und Motorrädern werden derzeit in der Zulassungsstelle definitiv nicht durchgeführt. Dies gilt auch für die turnusmäßige Aktualisierung von Dokumenten.

Ausgenommen seien wirklich dringende unaufschiebbare Angelegenheiten, beispielsweiße zur Fristwahrung, bei drohender unbilliger Härte, oder drohendem enormen wirtschaftlichen Schaden. Nur in diesen äußersten Ausnahmefällen sollte telefonisch oder elektronisch Kontakt mit der Zulassungsstelle aufgenommen werden, um das weitere Vorgehen zu besprechen. "Wir bitten unsere Bürger und Unternehmer um Verständnis für diese sehr restriktive Handhabung. Diese Handhabung ist jedoch zwingend erforderlich um die Ausbreitung der Corona-Pandemie wirksam einzudämmen", so das Landratsamt. Signale der Solidarität

Erste Kräfte meldeten sich für eine Unterstützung im Rahmen der Corona-Bewältigung, freut man sich im Landratsamt: "Am vergangenen Sonntag haben wir einen Aufruf gestartet, dass sich Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und Medizinstudierende aus dem Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, die derzeit nicht oder nicht mehr arbeiten, für den Fall einer Zuspitzung der Corona-Epidemie beim Landratsamt Neustadt/Aisch-Bad Windsheim registrieren lassen sollen. Landrat Helmut Weiß: " Es freut mich sehr, dass sich bereits in den letzten zwei Tagen schon 22 Personen gemeldet haben. Darunter sind Fachkräfte aus dem Medizinbereich verschiedener Art, wie beispielsweise Ärzte, Medizinstudenten, Gesundheits- und Krankenpfleger, Rettungsassistenten. Das zeigt mir, dass unsere Gesellschaft im Landkreis zusammenhält, was in der aktuellen Situation sehr wichtig ist. Diesen Personen spreche ich bereits jetzt meinen herzlichen Dank aus, ihr Einsatz dient uns allen!"

Erste Kräfte davon werden in den nächsten Tagen die Mitarbeiter im Gesundheitsamt unterstützen beispielsweise bei der Testabnahme oder bei der Kontaktpersonenermittlung. Ein Großteil dient zunächst zum Aufbau einer Personalreserve auch für unsere Kliniken.


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