Erste Linienmaschine steuert den Nürnberger Flughafen an

15.6.2020, 06:00 Uhr
Erste Linienmaschine steuert den Nürnberger Flughafen an

© Foto: Airport Nürnberg

Wenn ein paar Touristen und Geschäftsreisende aus Amsterdam in Nürnberg landen, ist das für gewöhnlich kein Anlass, um in Euphorie zu verfallen oder Beifallsstürme auszulösen. Doch die Zeiten sind alles andere als normal. Und so stehen heute um 11.15 Uhr Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König und der bayerische Finanzminister Albert Füracker (beide CSU) am Albrecht-Dürer-Airport bereit, um die Passagiere des KLM-Flugs 1883 persönlich zu begrüßen.

Nachdem die Reisewarnung für 27 europäische Staaten mit dem heutigen Tag aufgehoben worden ist, markiert die Ankunft der Maschine zugleich den Startsignal für eine langsame Rückkehr zur Normalität. Von einem klassischen Neustart kann derweil nicht die Rede sein. Zwar war die Abflughalle zuletzt ebenso verwaist wie diverse Bistros und Bars, die Passkontrollhäuschen und der Duty-free-Shop. Ganz still war es am Nürnberger Flughafen aber nie. So fanden weiterhin Rettungs-, Ambulanz- und Frachtflüge statt. Nürnberg entwickelte sich außerdem zu einem Knotenpunkt für die Beförderung von Erntehelfern für die Landwirtschaft. Fluggesellschaften wie Condor, Eurowings und andere übernahmen diesen Pendelverkehr nach Osteuropa.

Während laut Flughafensprecher Christian Albrecht derzeit etwa 600 der 1000 Mitarbeiter des Airports in Kurzarbeit sind, waren zum Beispiel die Flughafenfeuerwehr und die Verkehrsleitung auch während des Shutdowns rund um die Uhr besetzt.

Um die Rahmenbedingungen für das Wiederhochfahren des Flugverkehrs vorzubereiten, hat sich die Koordinierungsgruppe Pandemie des Airport Nürnberg in den vergangenen Wochen regelmäßig zusammengesetzt. Zu den Infektionsschutzmaßnahmen zählen die bekannten Hygieneregeln, aber auch Abstandshinweise etwa an den Sicherheitskontrollen sowie am Gate. Fortan soll häufiger geputzt und sollen Kontaktflächen verstärkt desinfiziert werden, damit das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus sinkt. Darüber hinaus haben auch die Airlines selbst ihre Infektionsschutzmaßnahmen weiterentwickelt, so der Flughafen.

Scheiben sollen schützen

Ähnlich wie man es inzwischen vom Einkaufen im Supermarkt kennt, sind von nun an auch an den Check-in-Schaltern, in den Geschäften und bei der Sicherheitskontrolle Schutzscheiben angebracht. Zwar sind noch nicht alle Schalter mit den Scheiben ausgestattet, räumt Christian Albrecht ein. Fürs Erste aber genügend, um den anlaufenden Passagierbetrieb bewältigen zu können.

Temperaturmessungen werden in den von der EU-Kommission veröffentlichten Richtlinien übrigens nicht gefordert, da sie nach Meinung der führenden Virologen kein wirksames Instrument darstellen.

Bevor es wieder so richtig losgeht, hat sich der Flughafen einer freiwilligen Qualitätskontrolle unterzogen. Die Task-Force Infektiologie des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sowie das Gesundheitsamt Nürnberg haben die Sicherheitseinrichtungen vor Ort begutachtet und grünes Licht gegeben. Flughafensprecher Christian Albrecht hält den Airport auch deshalb für gut gerüstet.

Während die Maschine aus den Niederlanden Nürnberg heute nach nur einer halben Stunde schon wieder Richtung Amsterdam verlässt, nimmt ab morgen auch die Fluggesellschaft Wizz Air Kurs auf Nürnberg. Um 11.30 Uhr erreicht die erste Maschine aus Kiew fränkischen Boden. Schritt für Schritt möchte Wizz Air Flüge zu den rumänischen Zielen in Cluj-Napoca, Bukarest, Timișoara und Sibiu sowie Skopje (Nordmazedonien) anbieten. Um 16.15 Uhr steuert eine Air-Serbia-Maschine aus Niš den Airport an.

Auf nach Mallorca

Palma de Mallorca wird nach derzeitigem Stand erstmals wieder am 27. Juni von der Ryanair-Tochter Lauda angeflogen. Ryanair selbst und Tuy fly nehmen die Verbindung zur beliebten Insel der Balearen ab Juli wieder auf. Ryanair kündigte ab Juli bereits weitere Flüge ab Nürnberg an, voraussichtlich nach Alicante, Thessaloniki, Palermo und Porto.

Um sicherzugehen, wann welche Flüge starten, rät Flughafensprecher Christian Albrecht, nicht nur die Homepage des Airports, sondern auch die der Fluggesellschaften im Blick zu behalten.

Wer sich mit den Hygienevorgaben und Möglichkeiten des kontaktlosen Eincheckens, Bezahlens und Boardings vertraut machen möchte, findet unter www.airport-nuernberg.de Infos und ein Erklärvideo.

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