Existenzangst: Nürnbergs Einzelhändler fordern Öffnung am 8. März

28.2.2021, 17:20 Uhr
Ausgiebige Stadtbummel sind derzeit tabu. Der Einzelhandel macht mit einer Lichtaktion auf seine Situation aufmerksam

© Roland Fengler, NN Ausgiebige Stadtbummel sind derzeit tabu. Der Einzelhandel macht mit einer Lichtaktion auf seine Situation aufmerksam

Das Bündnis der großen Einzelhändler, darunter auch Thalia, Breuninger, Deichmann, S.Oliver, Ernsting’s family und andere große Namen, fordert ein Ende der andauernden Lockdown-Politik und erwartet ein Konzept, wie Leben mit Corona möglich ist, etwa durch massenhafte Schnelltests, schnelles Impfen und Anerkennung der erfolgreichen Hygienekonzepte.


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Bereits nach dem ersten Lockdown habe der Einzelhandel unter Beweis gestellt, dass die flächendeckenden Maßnahmen zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern wirksam sind. Das hätten auch die Zahlen des Robert Koch Institut (RKI) bestätig, teilt eine Thalia-Sprecherin mit. "Die vom RKI veröffentlichte Einschätzung des allgemeinen Infektionsrisikos bestätigt dem Einzelhandel ein niedriges Infektionsrisiko sowie grundsätzlich einen niedrigen Anteil am Infektionsgeschehen", so die Sprecherin.

"Die Schließung der Geschäfte im monatelangen Lockdown bringt viele vorher erfolgreiche Unternehmen in eine ernste Notlage. Wir haben gut gewirtschaftet, aber irgendwann sind alle Rücklagen aufgebraucht. An unseren Unternehmen hängen direkt Beschäftigte und nochmal hunderttausende Arbeitsplätze in den Innenstädten. Stellen Sie sich einmal Innenstädte vor, aus denen unsere Marken und Handelspartner verschwunden sind. Wir haben in Deutschland vielerorts noch eine vielfältige Einkaufskultur in den Städten. Dazu gehören neben uns als Händlern natürlich auch Gastronomie, Kunst und Kultur. Wenn all das in unseren Innenstädten verloren geht, ist das von Dauer. Eine Wiederbelebung ist dann nicht mehr möglich", sagt die Thalia-Sprecherin.


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"Mit der Aktion ,Das Leben gehört ins Zentrum' wollen wir ein klares Zeichen setzen und zeigen: Der Handel blutet aus und die Lebendigkeit der Innenstadt ist in Gefahr! Viele Händler stehen mit dem Rücken zur Wand," sagt Daniel Frank Fernández, Center-Manager des Franken-Center. Die "Click & Meet"-Angebote oder vergleichbare Ideen seien keine Alternative – im Gegenteil.

Die Kosten für Personal und Ladenbetrieb seien zumeist höher als die Umsätze, so dass derartige Angebote die aktuellen Verluste nur weiter erhöhen würden. Wie die Innenstadthändler verweist Fernández auf die umfangreichen und erfolgreichen Hygiene- und Präventionskonzepte.

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