Maske für Haltestellen und Läden: Nicht alle nehmen die Vorschriften ernst

12.6.2020, 09:56 Uhr
Maske für Haltestellen und Läden: Nicht alle nehmen die Vorschriften ernst

© Foto: Michael Matejka

Seit 27. April gilt in Bayern die Verpflichtung, als Fahrgast von öffentlichen Verkehrsmitteln eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Laut Verkehrsbetrieb VAG kommen ihr 97 Prozent der Fahrgäste nach.

Die Masken müssen jedoch nicht nur in Bussen und Bahnen getragen werden, sondern schon an den Haltestellen – auf den Warteflächen im Freien sowie in den U-Bahnhöfen ab dem Ticket-Entwerter und in den Aufenthaltsbereichen am Gleis. Diese Regelung gilt bis auf wenige kleine regionale Unterschiede bundesweit – und sie ist offenbar vielen Fahrgästen unbekannt.

Appell an VAG-Kunden

Ein junger Mann im Wartehäuschen am Mögeldorfer Plärrer in Nürnberg fällt aus allen Wolken, als er erfährt, dass bereits hier und nicht erst beim Einsteigen in die Straßenbahn eine Maske zu tragen ist. Und auch die ältere Dame neben ihm zeigt sich überrascht. Nicht minder unwissend scheinen die Bürgerinnen und Bürger zu sein, die sich dicht an dicht etwa an den Haltestellen Aufseßplatz und Christuskirche drängen. Hier hat kein Einziger Mund und Nase bedeckt.

Von den am Hauptbahnhof von den Straßenbahnen zu den U-Bahnen Eilenden wiederum tragen viele Masken. Das sehen Elisabeth Seitzinger, Pressesprecherin der VAG, und der Geschäftsbereichsleiter Fahrbetrieb und Service, Erich Gründlinger, gern.


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An wenig frequentierten Haltestellen wiederum könne toleriert werden, wenn ohne Maske gewartet wird, sagen sie und appellieren an ihre Kunden, Vernunft und Rücksicht walten zu lassen, einen Abstand von 1,50 Meter zu anderen Fahrgästen einzuhalten und die Maske aufzusetzen, wenn jemand in die Nähe kommt.

"Dein Schutz schützt uns alle"

Anstatt einer Maske tun es auch ein Schal, ein Tuch, Schlauchschals oder Ähnliches, führt Seitzinger aus. Wichtig sei, dass sie so beschaffen sind, dass sie als textile Barriere eine Ausbreitung von übertragungsfähigen Tröpfchen-Partikeln durch Aussprache, Husten oder Niesen verringern. In einer kleinen Broschüre der VAG sind die Verhaltensregeln für ein verantwortungsvolles Miteinander zusammengefasst. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer wirbt für die Einhaltung der Maskenpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mit dem Motto "Dein Schutz schützt uns alle".

Die Durchsetzung der Maskenpflicht obliegt in Nürnberg der Polizei. Bei Verstößen droht laut Bayerischem Innenministerium ein Bußgeld von 150 Euro. Kinder unter sieben Jahren sind von der Maskenpflicht befreit.

Die Befürchtung, die Mund-Nasen-Bedeckungen könnten gesundheitsschädlich sein, zerstreut der Chefarzt der Pneumologie am Klinikum Nürnberg, Prof. Joachim Ficker. Es sei wissenschaftlich untersucht und erwiesen, dass die Gesichts-Masken, die im Alltag getragen werden, keinerlei gesundheitliche Probleme verursachen. "Die Atemarbeit wird dadurch nicht erhöht – auch wenn es sich durch die feuchtwarme Luft manchmal so anfühlt." Im Gegenteil, so Ficker. Im Herbst und Winter pflege sie sogar die Nase.


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