Historie: Schicksal der Nürnberger Karstadt-Häuser liegt nicht in einer Hand

22.6.2020, 13:29 Uhr
Hitorische Aufnahme: Am 16. Februar 1978 fand das Richtfest am Kaufhaus Karstadt an der Lorenzkirche statt.

© Erich Guttenberger, NN Hitorische Aufnahme: Am 16. Februar 1978 fand das Richtfest am Kaufhaus Karstadt an der Lorenzkirche statt.

Das Karstadt-Haus an der Lorenzkirche wurde in den 1970er Jahren durch den damaligen Karstadt-Konzern errichtet. Heute gehört es der Frankfurter RFR Holding GmbH, die wiederum Teil der US-amerikanischen RFR-Gruppe ist. RFR verwaltet eigenen Angaben zufolge Immobilien im Wert von mehr als zwölf Milliarden Euro in den USA und in Deutschland. Die beiden Gründer, Aby Rosen und Michael Fuchs, sind auch Gesellschafter.

Seit erster Stunde feste Größe im Franken-Center

Das Karstadt-Haus an der Lorenzkirche gilt als stark sanierungsbedürftig. Die Karstadt-Filiale Langwasser residiert im Franken-Einkaufszentrum, das in den 1960er Jahren von der Hamburger ECE Projektmanagement GmbH als deren erste Einzelhandels-Immobilie dieser Größenordnung gebaut wurde. Das Einkaufszentrum wurde im Oktober 1969 eröffnet, Karstadt ist dort Mieter der ersten Stunde.

1979 wurde das Haus erheblich erweitert, Anfang der 1990er Jahre generalsaniert. Die Kaufhof-Immobilie in der Königstraße gehört heute der Signa-Gruppe von René Benko. Der österreichische Investor übernahm das Karstadt-Geschäft im Sommer 2014 von Nicolas Berggruen, der sich mit der Karstadt-Übernahme aus der Arcandor-Pleite offenkundig verhoben hatte.


Kommentar: Karstadt ist an seinem schweren Erbe gescheitert


Die Signa-Gruppe hat in der jüngeren Vergangenheit mehrfach Karstadt-eigene Häuser äußerst gewinnbringend verkauft. Der Trick: Der Kaufpreis für Gewerbe-Immobilien dieser Größenordnung bemisst sich an der Jahresmiete. Vor dem jeweiligen Verkauf erhöhte Signa die Miete der betreffenden Objekte drastisch und gab Karstadt die entsprechende Summe als Ausgleich.


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