Echtes Hoffnungszeichen

Kommentar: Spenden helfen, nötig ist aber eine verbesserte Grundsicherung

10.12.2021, 18:39 Uhr
Eckpfeiler im Hilfesystem für die Ärmsten in Nürnberg: die Straßenambulanz der Caritas mit ihrem medizinischen Angebot und der Verpflegung. 

© Eduard Weigert, NNZ Eckpfeiler im Hilfesystem für die Ärmsten in Nürnberg: die Straßenambulanz der Caritas mit ihrem medizinischen Angebot und der Verpflegung. 

Wenn das kein ermutigendes Zeichen ist: Seit dem Auftakt der Spendenaktion "Freude für alle" vor vier Wochen haben Leserinnen und Leser und User bereits fast 1,7 Millionen Euro für hilfsbedürftige Mitbürger gespendet.

Und das trotz oder gerade wegen der, wie viele meinen, zunehmenden Risse und Spaltungen in der Gesellschaft. Das bereitet vielen Menschen Sorgen. Und dass es um das Gemeinwesen nicht zum Besten steht, zeigt allein die Häufigkeit, mit der seit längerem der "gesellschaftliche Zusammenhalt" beschworen wird.

Wobei zu klären ist, wer jeweils was mit "Zusammenhalt" im einzelnen genau meint. Ob Corona-Leugner und erklärte Demokratieverächter je wieder "einzubinden" sind, steht dahin. Aber auf sozialem Gebiet sollten nicht noch mehr Menschen abgehängt werden. Wo es hakt, zeigen viele Beispiele im Rahmen der jährlichen Weihnachts-Spendenaktion "Freude für alle" - wie die Wohnungsprobleme oder fehlende Krankenversicherung.

Auch die Grundsicherung leistet oft nicht (mehr), was der Name verspricht - denn die zugrunde liegende Berechnung des Warenkorb müsste überarbeitet werden, erst recht angesichts galoppierender Preise. Die bevorstehende Mini-Erhöhung um wenige Euro ab Januar nimmt sich jedenfalls geradezu lächerlich aus.

Verwandte Themen


Keine Kommentare