Anti-Covid-Hilfe aus China

Millionen Corona-Schnelltests trudeln am Airport Nürnberg ein

5.5.2021, 19:02 Uhr
Alle zwei Tage landen in Nürnberg Dreamliner mit Millionen Schnelltests.

Alle zwei Tage landen in Nürnberg Dreamliner mit Millionen Schnelltests.

Corona und die Folgen setzen dem Albrecht-Dürer-Airport bekanntlich besonders schwer zu: Wegen der weltweiten und massiven Reisebeschränkungen sind die Passagierzahlen in den Keller gerauscht, der Airport ist auf Millionen-Hilfe angewiesen. Dafür beschert ausgerechnet Corona dem Flughafen neuerdings für Nürnberg eher ungewöhnliche Frachtlieferungen.

Bereits der fünfte Transport aus Fernost traf am Samstagmorgen ein. Die ersten beiden waren noch mit Airbus-Maschinen erfolgt, aktuell nutzt eine italienische Fluggesellschaft dafür die bei vielen Fluggästen beliebten "Dreamliner" von Boeing. Vor gut einer Woche verzeichnete der Nürnberger Airport die sogenannte Typenerstlandung einer solchen Maschine, berichtet Flughafen-Sprecher Christian Albrecht. Die nächste Landung wird an diesem Montag in Nürnberg erwartet.


Flughafen Nürnberg gibt bekannt: Bald wieder Direktflüge nach London


Die Jets sind nicht nur im "Bauch" vollgestopft mit Kartons, die großen Pakete füllen auch den gesamten Passagierbereich und stapeln sich, gesichert mit Gurten und Netzen, auf allen Sitzreihen - eine Ladung von insgesamt gut 30 Tonnen. Das Be- und Entladen ist entsprechend aufwändig: Alle Kartons müssen von Hand gepackt und auf die Transportbänder gelegt werden. Für die weitere Verteilung sind gut zehn Lkw erforderlich.

Logistik gegen Corona

Bestimmt ist die Ware für die Erlanger Firma Kingline, die sich auf die Versorgung von Landesregierungen, Unternehmen sowie Apotheken mit den Materialien für den Kampf gegen die Pandemie spezialisiert hat.

Größter Posten sind die jeweils rund eine Million Antigen-Schnelltests, unter anderem für Firmen und Schulen. Vorerst bis Ende Mai sollen die Langstreckenjets regelmäßig in Nürnberg einschweben - allerdings nicht non-stop aus Peking, sondern mit einem Stopp in Mailand.

Am Albrecht-Dürer-Airport sind reine Frachtflüge eher die Ausnahme: Eilige Güter wurden - vor der Pandemie - meist im Frachtraum von Passagiermaschinen mitgenommen, häufig zum Beispiel auf den Verbindungen nach Istanbul. Expressfracht haben auch ein oder zwei Maschinen von TNT an Bord, die meistens nachts in Nürnberg Station machen. Ein Großteil von Waren von und nach Nürnberg durchläuft zwar in Nürnberg die komplette Sicherheitsüberprüfung, wird dann allerdings als sogenannte "getruckte Fracht" mit Lastwagen vor allem nach Frankfurt gebracht.

Frachtjets ausgebucht

Dass überhaupt Passagiermaschinen komplett für Frachttransporte genutzt werden, habe vor allem einen Grund, erläutert Albrecht: Die "reinen" Frachtmaschinen sind ausgebucht - und bei den Passagierjets sei die Frage, ob sich der Aufwand lohnt, alle Sitzreihen aus- und einzubauen. In den kommenden Wochen soll der Linienbetrieb nach und nach wieder in Schwung kommen, angekündigt ist die Wiederaufnahme von Verbindungen etwa nach London.

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