Millionen-Projekt: Neues Feuerwehrgerätehaus in der Gartenstadt

3.8.2020, 15:52 Uhr
Millionen-Projekt: Neues Feuerwehrgerätehaus in der Gartenstadt

© Illustration: Kölling Architekten

Die wbg Kommunal, die das Vorhaben realisiert, ist derzeit somit an allen sechs Standorten der Freiwilligen Feuerwehren in Nürnberg aktiv, für die sie von der Stadt Nürnberg beauftragt wurde.(Der Stadtanzeiger berichtete).

In dem mehr als 20 Millionen Euro teuren Gesamtpaket, das sowohl Neubauten als auch Sanierungen und Erweiterungen umfasst, ist das neue Gerätehaus des Löschzugs Gartenstadt einer der dicksten Brocken. Den Neubau, der auf einem 4232 Quadratmeter großen Grundstück am Wacholderweg entsteht, statt am bisherigen Standort in der Minervastraße 47, kostet die Kommune immerhin rund 5,4 Millionen Euro.

Das mit einer Klinkerfassade versehene Gerätehaus wird nach Plänen von Kölling Architekten aus Bad Vilbel und TGA Planungsbüro HDH Nürnberg in Modulbauweise errichtet. Es bietet drei Stellplätze für die vorhandenen Einsatzfahrzeuge, einen angeschlossenen, eingeschossigen Lagerbereich und einen zweigeschossigen Funktionstrakt mit Umkleiden und Schulungsraum. Eine Erweiterungsmöglichkeit für einen Stellplatz ist in der Planung bereits berücksichtigt.

Grüne Lunge für das Dach

Das Gebäude ist laut der wbg Kommunal wirtschaftlich in der Errichtung als auch für einen dauerhaft wirtschaftlichen Betrieb und Unterhalt konstruiert. Das gedämmte Dach erhält eine extensive Begrünung. Das Grundstück wird über eine Zaunanlage eingefriedet, elektrische Schiebetore ermöglichen die Zufahrten. Die nicht versiegelten Außenanlagen werden mit einheimischen Sträuchern, Gehölz und Einzelbäumen bepflanzt. Zudem sind 25 Stellplätze für die Autos der Feuerwehreinsatzkräfte (Alarmparkplätze) und 16 Fahrradstellplätze geplant.


Bagger rollen: 170 neue Wohnungen am alten Freibad


Im Inneren bringt das neue Domizil den Gartenstädter Brandbekämpfern, die am alten Standort schon seit Jahren unter Platzmangel leiden, endlich ein zeitgemäßes und angenehmes Arbeitsumfeld. Für die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) etwa, die aus Raumnot bislang in der Fahrzeughalle hängen musste, wird es nun eine Kleider- und Stiefeltrocknung geben. Ebenso wie nach Geschlechtern getrennte Umkleiden.

Für optimale Einsatzabläufe soll darüber hinaus ein Alarmpoint sorgen. Er verfügt über einen Alarmmonitor, der den Einsatzkräften, insbesondere den Führungsdienstgraden, eine erste Übersicht über Alarmstichwort, Einsatzort und die alarmierten Einheiten bietet. Dies dient unter anderem dem schnelleren Überblick über die Lage und der Einteilung der Mannschaft. Insgesamt soll die neue Infrastruktur das schnellstmögliche Eintreffen der Einsatzkräfte am Einsatzort sicherstellen.

Wichtig für die gesamte Stadt

Eine Verbesserung dank der übrigens nicht nur die Gartenstädter künftig noch ein Stück ruhiger schlafen können als bisher, betont Baureferent Daniel Ulrich: "Heute liegt der frühere ‚Vorort Gartenstadt‘ fast mitten in der Stadt. Umschlossen wird die Gartenstadt vom Rangierbahnhof im Norden, dem Staatshafen im Süden, der A 73 und dem dahinterliegenden Reichswald im Osten, dies zeigt auch die Bedeutung der Feuerwehr im Stadtteil." Seit 1970 ist die Freiwillige Feuerwehr Gartenstadt darüber hinaus als Einheit des erweiterten Katastrophenschutzes tätig.

Das neue Gerätehaus bietet dem Löschzug, der derzeit eine Stärke von 58 Einsatzkräften hat, nicht nur einsatzrelevante Infrastruktur. Auch für die theoretische wie praktische Ausbildung sowie die Nachwuchsgewinnung und -förderung ist Platz. Das Feuerwehrhaus, das 24 Stunden pro Tag an 365 Tagen im Jahr betriebsbereit, jedoch nicht ständig mit Personen besetzt sein wird, dient der Feuerwehr Nürnberg im Bedarfsfall zudem als Befehlsstelle oder Versorgungs- und Logistikstandort.


Millionen-Bau: Das ist Nürnbergs modernste Feuerwache


Aus diesem Grund freuen sich nicht nur die Feuerwehrleute aus der Gartenstadt über ihr neues Zuhause. "Mit dem Startschuss für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in der Gartenstadt ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Sicherheit und den Feuerschutz in der Gartenstadt, aber auch für den ganzen Nürnberger Süden getan", sagt Bürgermeister Christian Vogel.

Keine Kommentare