Nach Streit um Höhe des Neubaus: Nürnberger Schule bekommt vier Geschosse

6.5.2021, 15:39 Uhr
Die Henry-Dunant-Schule bekommt einen Neubau. Um dessen Ausgestaltung gab es Kontroversen. 

© Stefan Hippel Die Henry-Dunant-Schule bekommt einen Neubau. Um dessen Ausgestaltung gab es Kontroversen. 

CSU-Stadtrat Klemens Gsell argumentierte dort, dass Grundschulen aus pädagogischen Gründen allenfalls drei Geschosse haben dürften. Sonst bekämen die Kleinen Orientierungsprobleme und der Pausenhof wäre zu weit weg. Gsell sagte, dass er die Vorlage von Baureferent Daniel Ulrich (parteilos) nicht akzeptieren könne. Letztlich einigten sich die Räte darauf, das Thema im Schulausschuss erneut zu behandeln.

Trinkl schlägt Kompromiss vor

Dort präsentierte Schulreferentin Cornelia Trinkl (CSU) ein Papier der Schulverwaltung, in dem darauf verwiesen wird, dass diverse Grundschulen Klassenzimmer im dritten Stock hätten, dies bei Neubauten aber vermieden werden sollte.

Für die Dunant-Schule schlug sie einen Kompromiss vor, den Ulrich im Planungsausschuss auch schon kurz unterbreitet hatte: Man baut vier Geschosse, siedelt aber im höchsten Stockwerk keine Unterrichts- und Betreuungsräume an. Dort sollen vielmehr die Zimmer für das pädagogische Personal, Technikräume oder die Umkleiden für die Sporthallen entstehen.

Turnhallen-Stapelung bleibt

Das Sporthallenkonzept fand Gsell, der zwischen 2008 und 2020 Schulbürgermeister war, indes ebenfalls nicht gelungen, weil zwei Turnhallen übereinander angesiedelt sein sollen, was die Nutzungsmöglichkeiten einschränke, wie der Altbürgermeister monierte. Im neuen Beschlusstext bleibt es zwar bei der Stapelung, sie wird aber dezidiert als Ausnahme aufgrund der „örtlichen Gegebenheiten“ gekennzeichnet: Ansonsten seien Zweifachsporthallen „grundsätzlich ebenerdig zu planen“.


Farben sorgen für Orientierung

Diese Kompromisse überzeugten die Konservativen: „Wir können dem Beschlussvorschlag folgen, aber es sollte die Ausnahme sein“, sagte CSU-Stadträtin Helmine Buchsbaum mit Blick auf die Geschosshöhe. Ümit Sormaz (FDP) wandte ein, dass man es sich aufgrund begrenzter Flächen schlecht leisten könne, „dies als Ausnahme zu deklarieren“. Anja Prölß-Kammerer (SPD) erinnerte ebenfalls an die Platzproblematik, die höhere Bauten notwendig mache. „Wir können mitgehen“, sagte sie zu dem Kompromiss.

Für die Grünen signalisierte Gabriele Klaßen zwar Zustimmung, ließ aber erkennen, dass sie Gsells Kritik durchaus nachvollziehen kann. Die Leiterin einer Grundschule sagte, dass sie bei ihrer Arbeit immer wieder auf weinende Kinder stoße, „die nicht mehr wissen, wo ihr Klassenzimmer ist“.

Man könne solchen Orientierungsschwierigkeiten entgegenwirken, in dem man „die Stockwerke farblich absetzt“, schlug die Grünen-Stadträtin vor. Diesem Vorschlag pflichtete Claudia Bälz von der CSU bei: „Etagenfarben“ halte sie für eine gute Idee.

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