Nach Zusammenbruch der Corona-Hotline: Es gibt weiter Wartezeiten

25.2.2021, 16:02 Uhr
Nach Zusammenbruch der Corona-Hotline: Es gibt weiter Wartezeiten

© Hans-Joachim Winckler

Die Stadt hatte Nürnbergerinnen und Nürnberger über 80 Jahren aufgefordert, sich für eine Impfung registrieren zu lassen und einen Termin für das Impfzentrum oder für die mobilen Einheiten in Boxdorf, Laufamholz und Katzwang zu vereinbaren. Das Angebot richtet sich an Menschen, die noch in ihren eigenen vier Wänden wohnen. Das sind in dieser Altersgruppe immerhin über 30.000 Personen.

Am Montag war die Hotline der Firma Ecolog zusammengebrochen, die sie im Auftrag der Stadt betreibt. 5818 Anrufe waren an diesem Tag eingegangen, nur 18 Beschäftigte sollten das telefonische Aufkommen bewältigen. Kein Wunder, dass dies nicht funktioniert hat. Letztlich konnten sie nur 985 Anrufe entgegennehmen.

Drähte glühen

Dass die Drähte zu glühen beginnen, hatte sich in den Tagen zuvor schon abgezeichnet. Am Dienstag vergangener Woche waren es 1329 Anrufe, 1035 wurden bearbeitet. Am Mittwoch stieg die Zahl bereits auf 2247 Telefonate an, 1285 wurden beantwortet. Am Donnerstag schließlich konnten die Mitarbeiter der Hotline von 3442 Anrufern nur mehr 988 bedienen.


Was man zum vereinbarten Impftermin mitbringen muss


Die Zahl der Mitarbeiter wurde nun um zwei Kräfte aufgestockt. Dass dies viel zu wenig ist, um den telefonischen Ansturm zu bewältigen, weiß auch Christine Schüßler, Leiterin der städtischen Koordinierungsstelle "Coronavirus": "Es sollen bis zu 15 weitere Sachbearbeiter dazu kommen. Doch man muss sie erst in die Software und in die Aufgabe einarbeiten."

Derzeit keine neuen Impftermine

Momentan kann man auf der städtischen Hotline ohnehin keine Termine für Impfungen vereinbaren, weil zu wenig Vakzine vorhanden sind. Der Engpass wird sich auch so rasch nicht auflösen. Schüßler vermutet, dass erst in zwei, drei Woche neue Termine vergeben werden. Bis dahin können sich Anrufer lediglich registrieren lassen. Die Stadt rät, die Online-Anmeldung bei der Internetseite impfzentren.bayern zu nutzen.

Die Impfungen der über 80-Jährigen werden sich wohl noch bis Ende März hinziehen. Erst wenn diese Altersgruppe bedient ist, kommen die 70- bis 79-Jährigen dran. Eigentlich wollte die Stadt vergangene Woche entscheiden, ob sie diesen Personenkreis ebenfalls per Brief benachrichtigt oder ob sie die Telefonnummer der Hotline öffentlich bekannt gibt.

Ursprünglich war letzteres geplant, doch nach den Erfahrungen der vergangenen Tage ist man vorsichtig geworden. Die Entscheidung, wie die 70- bis 79-Jährigen Mitbürger informiert werden, steht noch aus.

Bitte um fröhlichere Musik

Zeitungsleserin Ruth Lang richtet einen Wunsch an die Hotline-Betreiber: "Bitte ändern Sie die schwermütige, getragene Musik in der Warteschleife. Ich hätte gern etwas Fröhlicheres, Flottes. Die jetzige Begleitmusik erinnert mich an eine Beerdigung und wir wollen doch leben. Wir freuen uns auf die Impfung."

Sie habe anderthalb Tage immer wieder in der Warteschleife gehangen, da gehe einem die traurige Musik an die Nieren. Ihre Bekannten würden dies genauso empfinden.

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