Fall 34 der Weihnachtsaktion "Freude für alle"

Ohne Job geraten Studierende aus fernen Ländern oft in akute Not

22.12.2021, 11:12 Uhr
Auch Rasha D. kennt seit bald zwei Jahren fast nur leere Hörsäle - Studieren unter Pandemie-Bedingungen ist belastend. Und wer wie sie obendrein auf einen Job angewiesen ist, hat es doppelt schwer - bis zur Existenznot. 

© Waltraud Grubitzsch, dpa Auch Rasha D. kennt seit bald zwei Jahren fast nur leere Hörsäle - Studieren unter Pandemie-Bedingungen ist belastend. Und wer wie sie obendrein auf einen Job angewiesen ist, hat es doppelt schwer - bis zur Existenznot. 

Die große, weite Welt ist gar nicht so weit weg, sie beginnt jedenfalls in Hochschulorten wie Erlangen und Nürnberg quasi um die Ecke - mit Studierenden aus oft weit entfernten Ländern. Einreisen dürfen sie freilich nur, wenn sie als Sicherheit einen fünfstelligen Betrag auf einem Sperrkonto nachweisen können. Der eine oder andere kommt in den Genuss eines Stipendiums, Ausbildungsförderung (Bafög) bleibt ihnen aber verwehrt.

Und alle, denen der Rückhalt einer reichen Familie fehlt (deren Sprösslinge oft eher nach England oder in die USA geschickt werden), sind darauf angewiesen, sich hier nebenher etwas zu verdienen, um über die Runden zu kommen. „Viele stehen unter enormem Druck. Umso bewundernswerter ist es, was viele leisten“, sagt Gabriela Roter-Goeken von der Katholischen Hochschulgemeinde Erlangen. „Sie sind dabei, von Beratungsangeboten der Hochschulen abgesehen, komplett auf sich gestellt.“

Rückweg war zum Teil versperrt

Kommt etwas Unvorhergesehenes dazwischen, wird es schnell kritisch. Corona hat viele der Studierenden kalt erwischt - und diejenigen aus Afrika, Asien oder Lateinamerika noch stärker als die Einheimischen. Zumal sie meistens nicht einfach nach Hause reisen sollten und konnten. Und ohne Abschluss wäre alles, was sie sich bis dahin erarbeitet hatten, auf einen Schlag verloren.

Dabei geraten manche nur allzu rasch in akute Existenznot, wissen die Pastoralreferentin und ihre Kollegen in Erlangen wie auch in Nürnberg nur zu gut. „Das fängt bei den Mietkosten an, die sie nicht mehr aufbringen können, und hört bei den rigoros mit Gerichtsvollzieher eingetriebenen GEZ-Gebühren auf“. Oft sind die katholischen und evangelischen Hochschulgemeinden der letzte Rettungsanker für Menschen wie für John T., einen Technikstudenten aus Kamerun. Als er drei Monate nicht jobben konnte, war ein Notfonds der Hochschulgemeinde die letzte Rettung.

Sozial-Etats sind erschöpft

Nur die kirchlichen Seelsorger verfügen über wenigstens bescheidene Mittel für derart akute Krisen. Die aber sind selbst in „normalen“ Zeiten schon knapp bemessen. Nun haben die Pandemie-Folgen die verfügbaren Etats sowohl 2020 wie 2021 jeweils schon nach wenigen Monaten gesprengt. Die Aktion „Freude für alle“ will deshalb auch an dieser Stelle Mitbürgern auf Zeit unter die Arme greifen - und hofft auf breite Unterstützung.

Die Spendenkonten von „Freude für alle“:

Sparkasse Nürnberg: DE63 7605 01010001 101111;

Sparkasse Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99;

Sparkasse Fürth: DE 96 7625 0000 00002777 72;

Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400094854.

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