Nahverkehr
Reaktivierung der Straßenbahnlinie 9: Ein "Beitrag für die Mobilitätswende"
14.5.2021, 05:47 UhrSo hat die Nürnberger Bundestagsabgeordnete Gabriela Heinrich (SPD) angekündigt, sich in Berlin für Fördergelder stark zu machen. "Ich begrüße den Grundsatzbeschluss des städtischen Verkehrsausschusses, eine Reaktivierung der alten 9er-Trasse zu prüfen. Das wäre eine Bereicherung für unser Nahverkehrsnetz und ein Beitrag für die Mobilitätswende", so die Abgeordnete.
Nach Einschätzung von Heinrich scheiterten in der Vergangenheit viele Straßenbahnprojekte immer wieder an den Zuschusskriterien aus Bund und Land. So mussten Bahnen zum Beispiel über einen eigenen Gleiskörper getrennt vom Autoverkehr verfügen. "Das funktioniert auf dieser Achse aber natürlich nicht. Es wird ohnehin ambitioniert, dort Platz für barrierefreie Haltstellen zu machen. Deshalb werde ich mich im Bundestag dafür stark machen, dass Nürnberg hier trotzdem nicht leer ausgeht und finanzielle Unterstützung für dieses klasse Projekt bekommt", sagt Gabriela Heinrich.
Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) freut sich, darüber, dass die Reaktivierungs-Pläne weiterverfolgt werden. Schon bei der Stilllegung im Jahr 2011 habe man kritisiert, dass ohne diese Spange die Anbindung Richtung Knoblauchsland und Erlangen erheblich schlechter wird, so der VCD. "Es ist widersinnig, die StUB zu bauen und gleichzeitig im Stadtgebiet neue Umsteigezwänge zu schaffen. Auch unsere Befürchtungen, dass die Geschäfte in der Pirckheimerstraße unter der Stilllegung leiden, haben sich bewahrheitet", sagt der Vorsitzende des Kreisverbands Nürnberg, Bernd Baudler.
Eine Chance für die Straßenbahnlinie 9?
Dennoch: Die tangentiale Strecke in der Nordstadt sei eine gute Ergänzung, aber keinesfalls ein Ersatz für die dringend benötige Querung der Sebalder Altstadt, mahnt der VCD. "Diese Strecke hat nicht umsonst im Nahverkehrsentwicklungsplan 2012 ein überragendes Nutzen-Kosten-Verhältnis erzielt. Für die VAG würde sich der Betrieb lohnen und ihr Defizit reduzieren. Mit dieser kurzen zentralen Strecke steigt die Attraktivität aller Straßenbahnäste deutlich an. Mittlerweile haben sich die Bedingungen sogar noch verbessert, da auch Abschnitte, die im Straßenraum geführt werden, förderfähig sind", so Baudler.
Ende 2011 war die Straßenbahnlinie 9 durch die Pirckheimerstraße eingestellt worden. Anfang Mai hat nun der Verkehrsausschuss des Stadtrats das Bau- und Planungsreferat der Stadt beauftragt, ihre Reaktivierung und die Idee der "Hochschullinie" weiter zu prüfen.
So sieht der Mobilitätspakt für Nürnberg aus
Bislang scheiterte die Idee daran, dass Fördergelder, die für den Bau der U-Bahnlinie 3 geflossen sind, zurückgefordert worden wären. Die Konstellationen im Nürnberger Nahverkehrsnetz haben sich aber mittlerweile geändert und es gibt – so die Hoffnung des Stadtrats - vielleicht die Chance, den Regressansprüchen zu entkommen.
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