So süß: Eichhörnchen-Kalender hilft jungen Nagern

4.12.2020, 13:24 Uhr
So sieht das Dezember-Foto des Eichhörnchen-Kalenders aus.

© Heid Photographie, NNZ So sieht das Dezember-Foto des Eichhörnchen-Kalenders aus.

Ein Lebkuchenmann aus Plüsch, ein Plätzchenausstecher, dazu ein Kindernudelholz, hinter dem ein kleiner Nager neugierig hervorlinst – fertig ist das Dezember-Motiv des Eichhörnchen-Kalenders 2021. Ein Flip-Flop neben einer Mohnblüte bildet den Rahmen für den Juni. Und so weiter.

"Models" behutsam in Szene gesetzt

Katja Heid hat ihre beiden tierischen „Models“ Emmy und Juni sehr behutsam in Szene gesetzt. „Wir haben immer erst das Set ausgebaut, mit Kuscheltieren als Lichtdouble getestet und erst dann fotografiert“, erinnert sich die Nürnberger Fotografin. Nur zwei, drei Mal, erzählt Heid weiter, musste sie auf den Auslöser drücken, bis das Bild im Kasten war. Zwischendrin durften die beiden Nager wieder ausgiebig schlafen.


Eichhörnchen gerettet: Familie nimmt Nager auf


Emmy und Juni sind zwei der Schützlinge von Sandra Jelen. Die Weisendorferin (Kreis Erlangen-Höchstadt) betreibt seit einigen Jahren eine private Eichhörnchenpflegestelle. Sie päppelt verwaiste Jungtiere, aber auch verletzte und in Not geratene ältere Tiere auf und wildert sie wieder aus.

Pflegestelle: 60 Tiere im Jahr

Zwischen 50 und 60 Stück sind es pro Jahr, hauptsächlich zwischen Frühjahr und Herbst. „Ein Fulltime-Job mit Überstunden“, beschreibt es Jelen. Denn die Tiere wollen rund um die Uhr versorgt sein, vor allem die Jungtiere müssen in den ersten Wochen alle zwei bis drei Stunden gefüttert und beim Kot- und Urinabsetzen unterstützt werden.

Je älter die Eichhörnchen werden, umso mehr geht es darum, sie auf ein Leben in freier Wildbahn vorzubereiten. Sie ziehen zunächst in einen Vogelbauer mit Ästen, um erste Sprung- und Kletterfertigkeiten zu trainieren. Danach lernen sie peu à peu in größeren Volieren weiter, bis sie als letzte Station vor der Auswilderung noch einige Zeit in einer geschützten Außenvoliere verbringen.

Futtermittel für die "Schlumpis"

Das alles bedeutet sehr viel Verantwortung für die freiwilligen Pfleger. Und ist zudem ein sehr zeit- sowie ein ungemein kostenintensives Ehrenamt. So entstand bei Sandra Jelen und ihrer Freundin Romy Heinecke, die ebenfalls eine private Pflegestelle unterhält, vor vier Jahren die Idee mit dem Eichhörnchenkalender. Der Erlös fließt zu hundert Prozent in ihre Tierhilfe.

Im vergangenen Jahr konnten davon zum Beispiel besondere Futtermittel und warme Schlafsäckchen für die „Schlumpis“, wie Jelen ihre Zöglinge liebevoll nennt, gekauft werden. Heuer auf der Wunschliste: Kiefernsamen, Zirbelnüsse, Babytransportboxen, Milchsauger für Futterspritzen – „Dinge, die wir uns sonst nicht einfach so nebenbei leisten könnten.“
Info: Der Monatskalender (DIN A4) kostet 13,50 Euro plus Porto und kann noch bis 15. Dezember hier online bestellt werden. Infos zur Eichhörnchenpflegestelle finden sie auf Facebook.

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