Umwelt-Aktivisten protestieren mit Straßen-Blockaden in Nürnberg

27.3.2021, 15:18 Uhr
Florian Henigs Blockade der Bahnhofstraße ist rasch beendet.

© Stefan Hippel Florian Henigs Blockade der Bahnhofstraße ist rasch beendet.

"Ich habe Angst, dass meine Kinder hungern müssen wegen der Klimakrise", steht auf dem Schild, das sich Florian Henig umgehängt hat. Damit setzt er sich am Samstagmittag auf die Bahnhofstraße, als die Ampel für die Autofahrer gerade auf Rot steht. Es dauert nicht einmal eine Minute, bis ein Polizeibus angefahren kommt.

Ziviler Ungehorsam

Nach kurzer Diskussion tragen die Polizisten den Aktivisten von der Straße und setzen ihn auf den Gehsteig. "Ziel dieser Protestaktion zivilen Ungehorsams ist es, coronakonform - allein und dennoch zusammen - auszudrücken, dass die Klimakrise ein Notfall ist, der nicht weiter ignoriert werden darf", heißt es in einer Pressemitteilung der Bewegung. "Wir haben allenfalls noch zwei bis drei Jahre Zeit", sagt auch der Nürnberger Aktivist Henig. Er fordert ein rasches Umsteuern.

Ernteausfälle und Hitzewellen

"Sonst werden wir in zehn Jahren Ernteausfälle und Dürren haben, die Hitzewellen werden stärker." Nach Angaben von "Extinction Rebellion" fanden ähnliche Aktionen zum Beispiel in Berlin, Hamburg, Braunschweig, Freiburg, Lüneburg, Göttingen, Dortmund und Kassel statt.

Henigs Mitstreiter haben die Aktion für einen Livestream gefilmt, auch in den anderen Orten werden die Blockaden dokumentiert.

Guter Austausch mit der Polizei

Der 32-Jährige Elektrotechnikingenieur bedauert es, dass die Polizei so rasch da war. "Aber in Bahnhofsnähe wusste ich, dass es nicht sehr lange dauern wird." Den Austausch mit den USK-Beamten fand er "erstaunlich angenehm", sie seien durchaus "verständnisvoll" gewesen. Er habe seine Personalien angeben und das Schild abgeben müssen. "Das bekomme ich aber wieder."

Zudem hätten ihn die Polizisten darauf aufmerksam gemacht, dass eine längere Blockade eine Anzeige wegen Nötigung nach sich ziehen könnte. Da Henigs Aktion so rasch vorbei war, geht der Vater zweier Kinder davon aus, dass sie ohne Folgen bleibt.

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