Organspende: So haben die fränkischen Abgeordneten abgestimmt

16.1.2020, 21:36 Uhr
Kurz vor der Stimmabgabe im Bundestag. Auch die fränkischen Abgeordneten waren beim Thema Organspende unterschiedlicher Meinung.

© Kay Nietfeld Kurz vor der Stimmabgabe im Bundestag. Auch die fränkischen Abgeordneten waren beim Thema Organspende unterschiedlicher Meinung.

Das Ergebnis war deutlich: 379 von 674 Abgeordneten haben sich bei der Abstimmung im Bundestag am Donnerstag gegen die von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagene Widerspruchslösung entschieden. Durch den Gesetzesvorschlag wäre jeder, der einer Organentnahme nach dem Tod nicht zu Lebzeiten explizit widersprochen hat, automatisch zum potenziellen Organspender geworden. Offenbar werteten das viele Abgeordnete als zu weitgehenden Eingriff des Staates in das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Menschen über seinen Körper.

Positiv beschieden hat der Bundestag hingegen einen Gesetzesentwurf, der unter anderem von Grünen-Chefin Annalena Baerbock, Linken-Chefin Katja Kipping sowie Spahns Amtsvorgänger Hermann Gröhe (CDU) getragen wurde. Dieser sieht vor, Bürger mindestens alle zehn Jahre aktiv auf das Thema Organspende anzusprechen und so eine Auseinandersetzung mit dem Thema zu fördern. Etwa beim Abholen des Führerscheins oder des Personalausweises sollen Behörden ihre Bürger auf eine Organentnahme ansprechen.

Zuvor waren beide Vorschläge leidenschaftlich und kontrovers diskutiert worden. Ob die fränkischen Abgeordneten der Widerspruchslösung von Jens Span zugestimmt oder sie - wie die Mehrheit im Bundestag - abgelehnt haben, verrät unsere Liste.

Mittelfranken

Stefan Müller (CSU), ja
Paul Viktor Podolay (AfD), nein
Christian Schmidt (CSU), nein
Martin Sichert (AfD), nein
Martina Stamm-Fibich (SPD), nein
Carsten Träger (SPD), ja
Harald Weinberg (Die Linke), nein
Artur Auernhammer (CSU), ja
Sebastian Brehm (CSU), ja
Martin Burkert (SPD), ja
Britta Dassler (FDP), nein
Michael Frieser (CSU), ja
Gabriela Heinrich (SPD), nein
Katja Hessel (FDP), nein
Uwe Kekeritz (Grüne), nein

Unterfranken

Paul Lehrieder (CSU), nein
Bernd Rützel (SPD), nein
Andrew Ullmann (FDP), nein
Anja Weisgerber (CSU), nein
Dorothee Bär (CSU), ja
Simone Barrientos (Linke), ja
Sabine Dittmar (SPD), ja
Klaus Ernst (Linke), nein
Alexander Hoffmann (CSU), ja
Karsten Klein (FDP), nein

Oberfranken

Anette Kramme (SPD), ja
Silke Launert (CSU), nein
Hans Michelbach (CSU), ja
Tobias Matthias Peterka (AfD), nein
Andreas Schwarz (SPD), ja
Thomas Silberhorn (CSU), ja
Emmi Zeulner (CSU), nein
Lisa Badum (Grüne), nein
Hans-Peter Friedrich (CSU), ja
Thomas Hacker (FDP), ja

Oberpfalz

Peter Aumer (CSU), ja
Astrid Freudenstein (CSU), ja
Uli Grötsch (SPD), ja
Karl Holmeier (CSU), ja
Alois Karl (CSU), ja
Peter Boehringer (AfD), nein
Albert Rupprecht (CSU), ja
Marianne Schieder (SPD), ja
Ulrich Lechte (FDP), ja
Stefan Schmidt (Grüne), nein

Unsere Kommentatoren übrigens sind zweigeteilt. Wer darüber schweigt, ob er seine Organe spenden will oder nicht, gibt deshalb noch lange keine Willenserklärung ab, findet etwa NN-Redakteurin Ulrike Löw. Mehr lesen Sie hier. Anders sieht das NN-Redakteurin Claudia Wenig. Kein Mann, keine Frau, kein Kind sollte Leid, das vermeidbar ist, ertragen müssen. Daher ist es wichtig sich dem Thema Organspenden anzunehmen - hier lesen Sie mehr.

Und Sie? Wie würden Sie sich entscheiden?

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