B2-Drama bei Wernsbach: Unfallstelle bald viel sicherer

14.1.2020, 05:49 Uhr
B2-Drama bei Wernsbach: Unfallstelle bald viel sicherer

© Staatliches Bauamt Nürnberg

Andreas Eisgruber kann es nicht fassen. „Diese Stelle hat sich bisher überhaupt nicht als Unfallschwerpunkt hervorgetan. Und plötzlich so eine tragische Häufung“, sagt der Leiter des Staatlichen Bauamtes Nürnberg. Und doch: Am Sonntag kam es an der Bundesstraße 2 bei Wernsbach (Landkreis Roth), nur wenige Hundert Meter von der Stelle entfernt, an der genau eine Woche zuvor eine Mutter und ihre drei Kinder nach einem Zusammenprall mit einem Transporter ihr Leben lassen mussten (der Zustand des Vaters ist kritisch, aber stabil), erneut zu einer folgenschweren Kollision.

Eine 29-Jährige war offenbar im Baustellenbereich ins Bankett geraten, verriss das Lenkrad und geriet in den Gegenverkehr. Bei dem Zusammenprall mit dem Wagen eines entgegenkommenden Ehepaars wurden alle drei Unfallbeteiligten schwer verletzt. Im Verschwenkbereich der Baustelle war die zulässige Geschwindigkeit auf Tempo 60 reduziert, inwieweit zu schnelles Fahren für den Unfall verantwortlich war, wird noch untersucht.

Nur Tempo 60 erlaubt

Der tödliche Unfall einige Hundert Meter weiter nördlich lag zwar nicht direkt im Baustellenbereich, für den aus Richtung Süden kommenden Transporterfahrer galt hier, einige Hundert Meter vor der Baustelle, aber schon Tempo 60.

Die besondere Tragik hinter diesen beiden Unfällen: Schon in wenigen Monaten sind solche Zusammenstöße an dieser Stelle gar nicht mehr möglich. Denn bei der erwähnten Baustelle handelt es sich um die 31 Millionen Euro teure Umgehung für das Örtchen Wernsbach. 

Ist die Bundesstraße hier fertig ausgebaut, gibt es keinen direkten Gegenverkehr mehr. Autobahnähnlich, mit zwei Spuren pro Richtung und Mittelstreifen mit Leitplanke dazwischen, rollt hier ab Mitte 2020 der Verkehr. Nicht einmal ein Tempolimit wird es dann mehr geben.

So soll der Verkehr auf der Strecke von Nürnberg über Roth und Weißenburg bis nach Augsburg noch einmal deutlich beschleunigt werden. Weil ihr Dorf bisher durch die Fahrzeugkolonnen auf der B 2 in zwei Teile geteilt wird, hatten die Wernsbacher jahrelang um die 4,1 Kilometer lange Straße gekämpft.

Umgehungsstraße später fertig als geplant

Ursprünglich sollte diese Umgehungsstraße sogar schon Ende 2019 fertig sein, also noch vor den beiden schweren Unfällen zuletzt. Dann wäre aber eine mehrmonatige Vollsperrung der B 2 während der Bauzeit nötig gewesen.

Weil gleichzeitig auf der A 9 bei Allersberg gebaut wurde, war die Region Hilpoltstein/Heideck aber bereits mit Umleitungsverkehr belastet. Um die Orte zu entlasten, wurde an der B 2 auf die Vollsperrung verzichtet und bei laufendem Verkehr gebaut. Dadurch verlängerte sich die Bauzeit um drei Monate. Durch die winterliche Baupause wird nun ein halbes Jahr daraus.