Der FW-Direktkandidat im Portrait

Felix Locke: "Ich will nicht meckern, ich will mitgestalten"

7.9.2021, 06:04 Uhr
Felix Locke, für den die Politik „Hobby und Leidenschaft “ ist, will für die Freien Wähler in den Bundestag, weil „ich als Kommunalpolitiker gemerkt habe, wie wesentlich der Einfluss hier vor Ort durch die Bundespolitik ist.“  

© Kristof Poggel, NN Felix Locke, für den die Politik „Hobby und Leidenschaft “ ist, will für die Freien Wähler in den Bundestag, weil „ich als Kommunalpolitiker gemerkt habe, wie wesentlich der Einfluss hier vor Ort durch die Bundespolitik ist.“  

Jung, aber nicht politikunerfahren. Diese beiden Attribute kann Locke, der immer wieder auf seine Ähnlichkeit mit Mark Forster angesprochen wird, für sich guten Gewissens beanspruchen. In relativ kurzer Zeit hat sich der Laufer vom „Politikinteressierten“ zum Polit-Funktionär in den Reihen der Freien Wähler vorgearbeitet.

„Irgendwie war ich mit der Kommunalpolitik in meinem Heimatort unzufrieden“, erinnert sich Locke an die Anfänge in der Kommunalpolitik. Er fand den Weg zu den Freien Wählern. „Mit einem Parteibuch wollte ich anfangs nichts zu tun haben“, erklärt er. Um postwendend zuzugeben: „Das hat sich allerdings schnell geändert.“

Er wurde dann doch Parteimitglied und hat seitdem richtiggehend Karriere gemacht. Danach hatte es 2014 zunächst nicht ausgesehen, als er erstmals für den Laufer Stadtrat kandidierte - und scheiterte. Im zweiten Anlauf klappte es.

Parteikarriere im Laufschritt

Heute ist Locke immer noch Stadtrat. Aber nicht nur. Er ist mittlerweile Ortsverbandsvorsitzender der Freien Wähler Lauf, sitzt im Landes- und im Bundesvorstand der FW. Außerdem ist er Vorsitzender der Jungen Freien Wähler in Bayern und in Deutschland und stellvertretender Generalsekretär der FW in Bayern.

Da bleibt für andere Hobbys - Locke war Basketball-Schiri und trainierte sogar das Laufer Bayernliga-Basketballteam - tatsächlich neben der Familie keine Zeit mehr. „Andere zocken eben, oder machen Musik. Aber mein Hobby ist die Politik. Schon lange. Für das Gefühl von Macht, Geld und Prestige braucht man meiner Ansicht nach nicht Politiker werden. Das geht in der Wirtschaft sicher besser und ist lukrativer,“ ist der 33-Jährige sicher.

Er will „seine Leidenschaft zum Beruf machen“, weil „ich es mag, mich für andere Menschen und vor allem auch für Themen, die uns alle angehen, einzusetzen, sagt Locke, der im „richtigen“ Job Konzernprojektleiter der Nürnberger Versicherung ist.

Ob der Jobwechsel zum Abgeordneten klappt - da müsste allgemein vieles zugunsten der Freien Wähler, die derzeit jenseits der kommunalen Ebene lediglich in den Landtagen von Bayern, Brandenburg und Rheinland-Pfalz vertreten sind, laufen. Dessen ist sich der FW-Mann sehr wohl bewusst. Und auch, dass er mit CSU-Kandidat Ralph Edelhäußer aus Roth einen starken Mitbewerber hat. Mit einem Schmunzeln positioniert sich Locke klar im allgemeinen politischen Umfeld: „Ich hoffe natürlich schon, dass ich am Wählerpotenzial Edelhäußers kratzen kann.“

„Fairer Wahlkampf vor Ort“

Echte Seitenhiebe auf die Polit-Konkurrenz spart er sich. Bewusst. „Alle, die wir für den Wahlkreis Roth/Nürnberger Land für die etablierten Parteien kandidieren, kommen gut miteinander aus. Bisher ist das wirklich ein fairer Wahlkampf.“ So seine Analyse vor Ort. Was den bundesweiten Wahlkampf angeht, schlägt er freundlich, aber dennoch bestimmt einen etwas schärferen Ton an: „Ich sehe, dass es aktuell in erster Linie um drei Personen geht. Das ist zu wenig. Was mir derzeit fehlt, ist eine inhaltliche Auseinandersetzung. Dabei haben wir wirklich wichtige Themen, die uns und unsere nachfolgenden Generationen beschäftigen werden.“

Für Felix Locke die drei wichtigsten: „Die dezentrale Energiewende als Mittel im Kampf gegen die Klimakrise. Punkt zwei: Die soziale Sicherheit mit Schwerpunkt Rentensicherung. „Eine verlängerte Lebensarbeitszeit ist dabei für uns kein Weg, um die Rentenlücke zu schließen“.

„Bildung“ nennt Locke als dritten Punkt für seine persönlichen „Top 3“ der wichtigsten Zukunftsthemen. „Wenn ich Politik mache, dann auch für meine Kinder und deren Zukunft“, erklärt der Vater einer Tochter (5) und eines Sohnes (1). Warum muss es dann Berlin sein, was bedeuten würde, dass der „Familienmensch“ (Zitat Locke) dann auch immer wieder für Tage von Frau und Kindern getrennt leben und arbeiten müsste? „Das haben wir vor meiner Kandidatur innerhalb der Familie intensiv besprochen. Sie steht voll und ganz hinter mir. Sonst hätte ich das nie gemacht.“

Politisch gesehen „bin ich der Ansicht, dass die kommunale Ebene gestärkt werden muss. Das aber geht nur über die Landes- und Bundespolitik“, sagt der FW-Kandidat. Hartnäckig müsse man in der Politik sein, um etwas bewegen zu können, findet Locke. Genau das sei er. „Wer mich kennt, weiß: Wenn mir etwas wirklich wichtig ist, dann kann ich richtig nervig sein.“

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