Dämpfer für Anwohner

Meckenhausener Umgehung ade?

1.10.2021, 15:00 Uhr
Wenigstens die Nordvariante der Umgehung wünschen sich die Meckenhausener, doch der Stadtrat tendiert zur Verbesserung der Ortsdurchfahrt.

© Stadt Hilpoltstein, NN Wenigstens die Nordvariante der Umgehung wünschen sich die Meckenhausener, doch der Stadtrat tendiert zur Verbesserung der Ortsdurchfahrt.

Weder SPD noch CSU noch die Grünen wollen eine Umgehung für den Hilpoltsteiner Ortsteil, sondern streben eine Lösung ähnlich der in Unterrödel an. Ziel wäre dann die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf der Trasse der bestehenden Ortsdurchfahrt sowie eine Dorfverschönerung. Im Fachjargon nennt sich das "Nullvariante", die die Planer als zweitbeste Alternative hinter der Nordumgehung einstuften.

CSU-Fraktionssprecher Christoph Raithel betonte, dass eine Nullvariante nicht bedeute, dass nichts passieren werde. Das Beispiel Unterrödel zeige, dass sehr wohl alles dafür getan werde, um Raserei und Verkehrsaufkommen einen Riegel vorzuschieben.

In einer Bürgerversammlung im Juli hatten die Meckenhausener und Sindersdorfer Bürger unisono erklärt, dass sie eine Südvariante ablehnen, weil diese zu nah an der Wohnbebauung vorbei führen würde.

Entscheidung am 14. Oktober

Somit ergibt sich vor einer endgültigen Entscheidung in der Stadtratssitzung am Donnerstag, 14. Oktober, eine schwierige Situation : Auf der einen Seite stehen die Bürger von Meckenhausen und Sindersdorf , die partout eine Umgehung wollen; auf der anderen Seite will die breite Mehrheit des Kommunalparlaments die Nullvariante.

Zur Not würden die Meckenhausener auch eine Nordumgehung nehmen, wie FW-Sprecher Markus Odorfer in der Sitzung kundtat. Der Meckenhausener erklärte, dass eine Nordumgehung, auch wenn diese Variante einige hundert Fahrzeuge weniger von der Fahrt durch den Ortsteil abhalte als die Südvariante, immer noch besser sei als der Status quo, der sich derzeit auf 4000 Pkw und Lkw pro Tag belaufe. Tenor: Wenn schon nicht die Südvariante, gegen die es aus der Bevölkerung massiven Widerstand, dann wenigstens die Nordvariante. Gemäß dem Motto: "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach."

Freistaat übernähme Löwenanteil

Michael Greiner, stellvertretender Sprecher der FW-Fraktion, erinnerte in diesem Kontext an die 80 Prozent Förderung, die der Freistaat zu einer Umfahrung beisteuern würde. Dann müsste die Stadt von den geschätzten Gesamtkosten in Höhe von 20 Millionen Euro "nur" noch vier Millionen Euro beisteuern.

Sowohl Bürgermeister Markus Mahl als auch die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Rodarius machten deutlich, dass trotz Nordtrasse noch zu viel Verkehr durch Meckenhausen rolle. Mahl: "Wer aus Richtung Karm oder Forchheim Richtung Autobahn, Pierheim oder Freystadt will, muss weiterhin durch Meckenhausen fahren. Einen Umweg über eine Nordumgehung würde wohl kein Verkehrsteilnehmer in Kauf nehmen." Nicht nur deswegen, so Rodarius, sei es "aus heutiger Sicht unverantwortlich" ein derartiges Projekt anzugehen. Vor allem, wenn man damit "keine 100-prozentige Lösung erreiche".

Enormer Flächenverbrauch

Die Kosten für eine Nordvariante für Meckenhausen und Sindersdorf bezeichnete Grünen-Sprecher Christoph Leikam als "worst case". Leikam: "Es macht keinen Sinn, nur aus Prinzip eine Nordvariante zu bauen". Stattdessen sollte man die Ortsdurchfahrt verbessern. Zudem verwiesen sowohl Leikam als auch seine Kolleginnen Christine Rodarius (SPD) und Christoph Raithel (CSU) darauf, welch riesiger Flächenverbrauch ein derartiges Projekt impliziere und wie viele ökologische Ausgleichsflächen hierfür nötig seien. Ergo käme für sie nur die sogenannte Nullvariante in Frage.

In knapp zwei Wochen wissen die Meckenhausener und Sindersdorfer mehr: Dann nämlich stimmt der Stadtrat über die Trassenführung ab.

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