"Wetten dass..?": Applaus für Wettkönig Jakob aus Büchenbach

15.12.2014, 06:00 Uhr

© Fotos: Sascha Baumann

Applaus von Ben Stiller, Katarina Witt, Jan Josef Liefers und Helene Fischer: Sie alle klatschten am Samstagabend Jakob Vöckler stehend Beifall. Das ist für den 21-jährigen Studenten aus Büchenbach schon eine ganz besondere Erfahrung.

Dass er zum letzten Wettkönig der berühmten Samstagabendshow wurde, hatte Jakob sich aber auch ehrlich verdient - mit körperlicher und mentaler Hochleistung.

Ein Parkhaus am Nürnberger Flughafen, Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier in einem schnellen, wendigen Auto - und Jakob zu Fuß, gesichert nur mit einem Seil. Wer von beiden schafft es schneller aufs Dach des schneckenförmig nach oben führenden sechsstöckigen Parkhauses und wieder herunter zu gelangen - der Rally-Weltmeister im Auto oder Jakob Vöckler an der Außenwand?

Wie eine Ameise kraxelt der sportliche junge Mann an der Fassade der Auffahrt nach oben, rennt noch vor dem Auto über das große Freiflächendeck und nimmt auch für den Rückweg wieder die Senkrechte. Nicht einmal vier Minuten dauert das Spektakel, dann erreicht Jakob knapp, aber eindeutig vor dem Auto die Schranke mit dem Ticketschalter, drückt den Knopf, die Schranke öffnet sich - geschafft! Die Wettbuchstaben tanzen, Goldflimmer rieselt auf ihn herab, Jakob ist immer noch außer Atem, aber strahlend, als ihm das Sicherheitsseil vom Rücken abmontiert wird. Weitere zwei Minuten später ist er schon auf dem Weg in die Messehalle zu Markus Lanz, zu Jan Josef Liefers und den anderen prominenten Gästen. Inzwischen atmen auch seine Eltern auf.

Einfach cool sein

Jakob Vöckler betreibt seit sechs Jahren „Parkour“, er turnt über hohe Mauern und Zäune, schlägt Salti über Autos und andere Hindernisse. Als er damit anfing, hat er nicht über mögliche Risiken oder Gefahren nachgedacht, „wahrscheinlich wollte ich einfach cool sein“, erzählt er kurz vor seinem Wett-Auftritt in einem Interview. Dass er damit mal im Fernsehen landen würde, war für ihn damals weit entfernt.

Weder er noch seine Eltern sind „Wetten, dass...“-Schauer. Doch am Samstag standen die Eltern natürlich mit gedrückten, aber zitternden Daumen am Nürnberger Flughafen, als ihr Jüngster sich das Parkhaus erkletterte. „Früher haben wir uns lieber nicht so genau angeschaut, was er da gemacht hat“, erzählt seine Mutter Susanne Vöckler, „weil es eben nicht ungefährlich ist“. Und sein Papa hat ihm sogar gewünscht, dass Jakobs Kinder auch mal Parkour machen, „dann könnte ich endlich nachvollziehen, wie groß die Angst der Eltern um ihre Kinder ist“.

Dass der junge Mann aus Büchenbach kommt, war bei der 215. und letzten „Wetten, dass...“-Sendung in Nürnberg aber nur für Eingeweihte zu erkennen. Da Jakob in München studiert und dort in einer WG lebt, kam die Namensnennung seiner Heimatgemeinde etwas zu kurz. Aber seine Freunde und Fans kennen Jakob und seine Lust an Herausforderungen: Mit seinen Freunden von „Crapmovement“ tritt er immer wieder in der Region auf. Bisher ging sein direkter Weg von A nach B dabei allerdings „nur“ über Autos, Garagen oder Mauern - ein sechsstöckiges Parkhaus war noch nicht dabei gewesen.

Jetzt muss das Klettern und Kraxeln über allerhand Widerstände aber eh erst einmal warten: Von den 50.000 Euro für seinen Wettkönig-Titel möchte Jakob eine Weltreise machen.

Die komplette letzte Ausgabe von "Wetten, dass..?" können Sie hier noch einmal in unserem Ticker nachlesen.

Wie das Netz auf die letzte Folge von "Wetten, dass..?" reagierte.

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