Sahara-Hitze kommt nach Franken: Das müssen Sie wissen

24.6.2019, 05:27 Uhr
Temperaturen um die 30 Grad sorgen derzeit in Bayerns Freibädern für Hochkonjunktur.

© Karl-Josef Hildenbrand Temperaturen um die 30 Grad sorgen derzeit in Bayerns Freibädern für Hochkonjunktur.

Wie verhält man sich bei der Hitze am besten?

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit rät dazu, die pralle Sonne zu meiden und ausreichend zu trinken. Etwa ein bis zwei Liter Flüssigkeit mehr als sonst sollten es über den Tag verteilt sein. Getrunken werden sollten dabei am besten Wasser, Fruchtsaftschorle oder Früchte- und Kräutertee. Auf Alkohol sollte hingegen verzichtet werden. Wer gesundheitliche Probleme hat und dauerhaft Medikamente einnehmen muss sollte sich vorsorglich mit dem Hausarzt besprechen.



Wer ist besonders gefährdet?

Säuglinge und Kleinkinder bis vier Jahre ebenso wie Erwachsene ab 65 oder auch Übergewichtige. Vor allem Pflegebedürftige und ältere Menschen haben oft ein mangelndes Durstgefühl, ebenso wie Kinder. Deshalb raten Mediziner dazu, gemeinsam mit den Angehörigen zu trinken und zur Übersicht einen Trinkplan aufzustellen.

Darf man noch Sport treiben?

Generell raten Ärzte dazu, anstrengende körperliche Tätigkeiten in der Hitze zu vermeiden. Das gilt vor allem für den Nachmittag, wenn die Sonne den Boden maximal erwärmt hat und die Ozonwerte am höchsten sind. Wer Sport treiben will, sollte etwa das Joggen auf den frühen Morgen oder den Abend verschieben.

Gibt es hitzefrei für Arbeitnehmer?

Nein. Der Arbeitgeber muss aber für eine adäquate Umgebung sorgen. Demnach soll die Lufttemperatur in Arbeitsräumen 26 Grad nicht überschreiten. Und natürlich muss der Arbeitgeber die Gesundheit der Beschäftigten im Blick haben und bei "Affenhitze" entsprechende Maßnahmen treffen. Hierzu zählen etwa das Aufstellen von Ventilatoren oder die Ausgabe von Getränken.

Was ist mit Tieren?

Der Tierschutzbund fordert Tierhalter dazu auf, ihre vierbeinigen Gefährten bei steigenden Temperaturen genau zu beobachten. Ein glasiger Blick, eine tiefrote Zunge und Hecheln mit gestrecktem Hals sind etwa Anzeichen dafür, dass es dem Hund zu heiß ist. Bei Katzen erkennt man erste Anzeichen eines Hitzschlags daran, dass sie unruhig auf und ab gehen oder die Tiere stark hechelnd auf dem Bauch liegen. Hunden und Katzen sollte immer genug Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden. Idealerweise steht in der Wohnung und im Haus ein kühler Platz für sie zur Verfügung. Wer bei der Hitze Tiere im Auto mitnimmt, muss besonders wachsam sein. Ein überhitzter Wagen kann schnell zur tödlichen Falle werden. Wer ein Tier in Not bemerkt, sollte umgehend die Polizei oder auch die Feuerwehr informieren.

Wie geht es der Natur?

Eine länger anhaltende Hitzewelle ist vor allem für den Wald ein Problem. Schon der sehr warme und trockene Sommer 2018 hat in Bayerns Wäldern eine Rekordmenge an Schadholz entstehen lassen. Unter anderem, weil sich der Borkenkäfer bei diesem Wetter besonders wohlfühlt. Die lange Trockenheit in diesem Jahr, die nur durch einen feuchten Mai unterbrochen wurden, hat nach Angaben von Forstexperten erneut eine starke Schwarmaktivität beim Borkenkäfer in Gang gesetzt.

Was bedeutet die Hitze für den Verkehr auf Straßen und Schiene?

Sollten sich die hohen Temperaturen länger halten, könnten das auch wieder Auto- und Bahnfahrer zu spüren bekommen. So kam es im letzten Jahr auf Autobahnen immer wieder zu gefährlichen Aufwölbungen der Fahrbahn. Bei der Deutschen Bahn wird die spannende Frage wieder sein, ob die Klimaanlagen in den ICE-Zügen mitspielen. Sie hatten sich in den vergangenen Jahren in den Sommermonaten immer wieder als Schwachstelle herausgestellt. Allerdings wurden die Kühlsysteme seither auch überarbeitet.

Unsere Karte zeigt die Badeseen und Freibäder in der Region. Wenn Sie die Karte nicht sehen, klicken Sie einfach hier.

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