Trockener März und viel Sonne

Waldbrandgefahr in der Region ist enorm hoch

wik/jru/dpa

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13.3.2022, 18:17 Uhr
Die Waldbrandgefahr ist im März besonders hoch. Deswegen herrscht in Bayerns Wäldern von März bis Oktober striktes Rauchverbot.

© Philipp Schulze, dpa Die Waldbrandgefahr ist im März besonders hoch. Deswegen herrscht in Bayerns Wäldern von März bis Oktober striktes Rauchverbot.

Die Karte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist eindeutig: Für die kommende Woche leuchten große Teile Frankens sowie der Oberpfalz hellrot auf. Es besteht mit Stufe 4 von 5 hohe Waldbrandgefahr. Doch nicht nur in den Wäldern reicht ein kleiner Funke für einen verheerenden Flächenbrand. Auch große Grasflächen und Wiesen, vor allem solche, die täglich viel Sonne abbekommen, sind schnell entzündlich. Der DWD gibt hier für große Teile Deutschlands in dem sogenannten Grasland-Feuerindex die Stufe 4 von 5 aus.

In den Wäldern herrscht striktes Rauchverbot

Angesichts der Regenmassen im Januar und Februar scheint eine hohe Brandgefahr nahezu absurd. Doch die Erklärung dafür ist logisch.

"Im Monat März ist Waldbrandzeit", schreibt die Feuerwehr Baiersdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt auf ihrer Facebookseite. Diese alte Feuerwehrweisheit würde Außenstehenden zunächst vielleicht etwas seltsam erscheinen, schreiben die Ehrenamtlichen weiter, und erklären deshalb den Grund: Obwohl es im Januar und Februar so viel geregnet hat, dass die Wiesen zum Teil unter Wasser standen und sich ausgiebige Pfützen im Wald bildeten, ist der durch den Frost abgestorbene Bodenbewuchs nach den letzten sonnigen und trockenen Tagen "absolut ausgetrocknet".

Das frische und feuchte Frühlingsgrün schießt erst zögerlich aus dem Boden. "Dazu kommt die zunehmend starke Sonneneinstrahlung tagsüber, die den Boden zusätzlich austrocknet und aufheizt", so die Feuerwehr. Da reiche schon eine achtlos weggeworfene Zigarette aus, um den Boden in Brand zu setzen.

Aus diesem Grund gilt vom 1. März bis Ende Oktober in bayerischen Wäldern ein striktes Rauchverbot. Auch offene Feuer dürfen in dieser Zeit nicht im Wald entfacht werden.

Durch mehr Touristen erhöht sich das Risiko

Die Regierung von Unterfranken hat für das kommende Wochenende bereits Beobachtungsflüge angeordnet. Auf sonnigen Grasflächen sei die Brandgefahr besonders groß. Der Nachtfrost reduziere das Brandrisiko nicht.

Wegen des anhaltend sonnigen Wetters sei auch mit einer großen Zahl an Ausflüglern zu rechnen. An diese appellierte die Regierung, keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen.

Wie schnell sich ein Feuer entzünden kann, wurde am Wochenende an der Grenze zu Österreich deutlich: Im Dreiländereck nahe Füssen entzündete sich am Samstagnachmittag der Wald, bald hatten sich die Flammen auf 300 Quadratmetern ausgebreitet. Auch am Sonntag war die Feuerwehr noch mit den Löscharbeiten beschäftigt. Dass das Feuer sich nicht weiter ausbreitete, war in diesem Fall besonders wichtig - nicht weit entfernt von dem betroffenen Gebiet liegt Schloss Neuschwanstein.

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