Gecastete Ultras

Warum diese WM niemals in Katar hätte stattfinden dürfen - Grund 11

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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1.12.2022, 05:55 Uhr
Die Ultras von Al-Sadd SC? Ähem, nein. 

© Tom Weller, dpa Die Ultras von Al-Sadd SC? Ähem, nein. 

Am Dienstag standen sie letztmals Mal im Al-Bayt Stadion, 1500 junge Männer in weinroten Shirts, orchestriert von Capos, stimmgewaltig, mit Tattoos auf Armen und Beinen. Spätestens da hätte man skeptisch werden müssen, denn Tätowierungen verbietet der in Katar streng gelebte muslimische Glaube. Wer waren also diese Männer, die das Teams des Gastgebers auch beim 0:2 gegen die Niederlande leidenschaftlich anfeuerten.

Nach Recherchen der „New York Times“ stammen sie aus Ägypten, Syrien und die meisten aus dem Libanon. Im Frühjahr war in Beirut eine Art Casting veranstaltet worden, hunderte Fans des Klubs Nejmeh kamen – weit mehr als zu den Spielen von Al Sadd oder Al Rayyan in der katarischen Liga kommen. Die Ultras hatten die großzügigen Kataris offenbar überzeugt. Ein halbes Jahr später spielten sie der Welt eine Fußballkultur vor, die es nicht gibt. Ging es dabei nur um Geld. „Es ist unsere Pflicht“, sagte ein Libanese dem Times-Reporter, „ein arabisches Land zu unterstützen.“ seb