Baubeginn 2022 nicht machbar

Dachstuhlsanierung der Karmeliterkirche lässt auf sich waren

23.7.2021, 10:27 Uhr
Der Dachstuhl der Karmeliterkirche muss saniert werden. Weil corona-bedingt keine Termine mit dem Landesamt für Denkmalschutz möglich waren, rutscht der Beginn der Maßnahme, für die eine Kostenschätzung von zweieinhalb Millionen Euro vorliegt, ins nächste Jahr.

© Robert Renner, NN Der Dachstuhl der Karmeliterkirche muss saniert werden. Weil corona-bedingt keine Termine mit dem Landesamt für Denkmalschutz möglich waren, rutscht der Beginn der Maßnahme, für die eine Kostenschätzung von zweieinhalb Millionen Euro vorliegt, ins nächste Jahr.

„Wir können das Kulturzentrum aber bis zu den Arbeiten nutzen“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel. Dies habe der beteiligte Statiker versichert. Es solle zwar möglichst „keine Hardrockband“ auftreten, aber gegen einen regulären Kulturbetrieb sei nichts einzuwenden.

Der Grund ist in Corona zu suchen und der damit verbundenen Tatsache, dass in Pandemiezeiten „Über Monate keine Sprechtage und Ortsbegehungen mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (LfD) möglich“ waren, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Ohne diese Begutachtungen sei jedoch „eine Maßnahmenbestimmung mit den Planungsbeteiligten nicht möglich“ gewesen.

Es hätten noch „die fachliche Einschätzung und die Festlegung der Reparaturarbeiten“ an der Stuckdecke gefehlt. Erst im April dieses Jahres war eine ausführliche Überprüfung durch Restaurator Thomas Salveter und den Experten des Landesamtes, Jan Menath, möglich.


Akuter Schaden am Dachstuhl der Karmeliterkirche


Die Ergebnisse wurden mit dem LfD abgestimmt und vom Ingenieurbüro Mittnacht aus Würzburg, mit dem die Stadt in dieser Thematik seit langem zusammenarbeitet, in die Konzeption und die Kostenrechnung eingearbeitet. Demnach ist mit Gesamtkosten von rund zweieinhalb Millionen Euro für die Sanierung von Dachstuhl und Stuckdecke samt Nebenkosten zu rechnen.

Im Juni nun wurde im Kulturzentrum die Maßnahme erörtert und die Konzeption samt Kostenberechnung an den zuständigen Gebietsreferenten des LfD, Dr. Markus Weis, übergeben. „Nach Aussage von Herrn Dr. Weis wird das Projekt in das Förderverfahren für eine Zuwendung aus dem Entschädigungsfonds eingebracht“, heißt es in den Sitzungsunterlagen.

Fördermittel verzögern sich

Weis, der selbst in wenigen Wochen in den Ruhestand tritt, machte jedoch wenig Hoffnung, dass die Fördermittel zeitnah bewilligt werden und eine Baufreigabe in Kürze erfolgt. Für die weitere Nutzung bis zur Sanierung muss der Dachstuhl dem Büro Mittnacht zufolge „weiter regelmäßig begutachtet“ werden, schreibt das Bauamt. Im Falle einer Änderung der statischen Situation muss das Kulturzentrum gegebenenfalls doch gesperrt werden.

Der Bauausschuss sprach sich nun einstimmig dafür aus, die Sanierungsmaßnahme entsprechend den Unterlagen des Büros Mittnacht mit einem Kostenvolumen von rund 2,5 Millionen Euro umzusetzen. Stadtverwaltung soll die Anträge für eine finanzielle Beteiligung des Entschädigungsfonds stellen und weitere Fördermöglichkeiten prüfen.

Und der Dachstuhl muss immer wieder vom Tragwerksplaner begutachtet werden. Eventuell notwendige Maßnahmen seien „umgehend einzuleiten“. Dem muss lediglich der Stadtrat noch zustimmen, was aber sicher erscheint.

Set langem Probleme

Am Kulturzentrum gibt es seit Längerem Probleme mit dem Dachstuhl, weshalb seit gut zehn Jahren zur Sicherheit im großen Saal ein Netz unter der Stuckdecke gespannt ist, um Besucher vor eventuell herabfallenden Teilen zu schützen.

Das Ingenieurbüro Mittnacht, das auch bei der Sanierung der Spitalkirche tätig war, kam in einem Tragwerksgutachten für den Kirchendachstuhl zu dem Ergebnis, dass die erst 1970 instand gesetzte Balkenkonstruktion grundlegend repariert werden muss.

Eine Notsicherung half die vergangenen Jahre über die Runden. Die kostspielige Sanierung konnte so immer wieder verschoben werden. Jetzt gibt es aber die Empfehlung, nicht mehr zuzuwarten.

Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich mindestens zwei Jahre dauern, denn es müssen der gesamte Dachstuhl saniert und die Stuckdecke gesichert werden. Eventuell muss sich ihrer dann noch ein Kirchenmaler annehmen. ROBERT RENNER

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