Ex-Dortmunder im Aufwind

Club-Neuzugang Duman: "Alles läuft nach Plan"

3.8.2021, 10:51 Uhr
Beim 2:2 in Paderborn kam Taylan Duman (links) zu seinem zweiten Saisoneinsatz - diesmal schon für knapp 20 Minuten.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Beim 2:2 in Paderborn kam Taylan Duman (links) zu seinem zweiten Saisoneinsatz - diesmal schon für knapp 20 Minuten.

Es wäre wohl eine Einheit ganz nach Taylan Dumans Geschmack gewesen. Ballbehauptung und Kombinationsspiel auf engstem Raum, schnelles Erfassen der Situation, viele Torabschlüsse – der spezielle Kleinfeldkick, den sich Trainer Robert Klauß am Montagnachmittag ausgedacht hatte, ließ vor allem die technisch versierteren Club-Profis zur Geltung kommen.

Zu dieser Spezies darf auch Duman gerechnet werden, nur hatte der 24-Jährige nichts davon, weil er nachsitzen musste. Oder besser: nachlaufen. Gemeinsam mit Felix Lohkemper drehte Duman nebenan im Max-Morlock-Stadion seine Runden. Der Laktattest rief, ein bei Fußballern eher verhasstes Ritual, das im Normalfall zum Trainingsauftakt anberaumt wird. Da aber war das Duo nach langen Verletzungspausen noch nicht so weit gewesen.

Inzwischen hat Duman nicht nur körperliche Defizite aufgeholt, sondern sich auch immer näher an die Mannschaft herangepirscht. Zum Start gegen Aue (0:0) durfte der Zugang von Borussia Dortmund II in der Nachspielzeit noch schnell sein Debüt geben, beim 2:2 in Paderborn waren es dann schon knapp 20 Minuten, die er als Vertretung des angeschlagenen Mats Möller Daehli bekam. „Wir wollten noch einen robusten, ballsicheren Spieler bringen“, erklärte Klauß, der Duman „eher im Zentrum“ sieht, „am besten wahrscheinlich auf der Acht.“

Mit Corona-Virus infiziert

Duman empfindet diese Bewährungsproben keineswegs als selbstverständlich. „Ich bin froh, dass der Coach mir schon nach zwei, drei Wochen Training das Vertrauen gibt – auch bei Spielständen, die nicht so klar sind.“ Fünf Monate war Duman, der in der vergangenen Regionalliga-Saison für den BVB in 22 Partien zwölf Treffer erzielt und acht weitere vorbereitet hatte, wegen eines Muskelbündelrisses ausgefallen und zudem im Mai mit dem Corona-Virus infiziert.

„Ich wusste, dass ich Geduld haben muss. Und dass ich nicht zu irgendeinem Verein wechsle. Für mich läuft alles nach Plan“, betont Duman. Auch sein Trainer hat das Gefühl, dass der quirlige, torgefährliche Offensivmann „langsam angekommen ist und jetzt den nächsten Schritt machen kann“.

Ein Schritt, der ihm vor Jahren bei seiner ersten Profistation in Düsseldorf noch nicht gelungen war. „Ich glaube, dass ich seitdem viel dazugelernt habe. Zum Beispiel, dass es im Profibereich sehr auf Konstanz ankommt“, sagt der eloquente Deutsch-Türke und verweist auch auf einen mentalen Reifeprozess. „Körperlich war ich schon damals relativ weit, aber man muss eben auch Rückschläge verkraften. Mit 17, 18 Jahren ist das nicht so leicht, wenn das Vertrauen des Trainers fehlt.“ In Nürnberg darf sich Duman dessen wohl sicher sein. Vorausgesetzt, auch die Laktatwerte passen.

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