Die meisten Plätze sind vergeben

Der Club vor dem Re-Start: Keine Zeit für Experimente

10.1.2022, 14:19 Uhr

Die Suche nach Verlierern und Gewinnern einer Vorbereitung gehört zu den liebsten Ritualen vieler Fußballberichterstatter. Dumm nur, wenn es so etwas wie eine Vorbereitung gar nicht gibt. Allenfalls als „Zwischenstopp“ wollte Robert Klauß diese kompakte Winterpause gelten lassen, für seinen 1. FC Nürnberg beginnt nach zwei Wochen Urlaub und zwei Wochen Training am Samstag gegen Paderborn bereits wieder der Liga-Alltag. Auf ein Trainingslager in wärmeren Gefilden wurde in Pandemiezeiten erneut verzichtet, der Test gegen den Drittligisten Hallescher FC bot die einzige Gelegenheit zur Formüberprüfung. Beim souveränen 5:1-Sieg wurde denn auch klar, dass sich der Konkurrenzkampf vor dem Re-Start in Grenzen hält. Eine Bestandsaufnahme.

Tor

Selten war Christian Mathenia unumstrittener als in dieser Saison. Der 29-Jährige blieb in sieben Spielen ohne Gegentor und wurde vom kicker zum besten Zweitliga-Keeper der Hinrunde gekürt. Die Fans sahen es ähnlich: Auch bei der Wahl zum „Cluberer der ersten Saisonhälfte“ landete Mathenia mit 41 Prozent der Stimmen auf Rang eins. Carl Klaus bleibt da nur die Rolle des ebenso loyalen wie verlässlichen Stellvertreters.

Eigenwerbung gegen Aue, Eigenwerbung gegen Halle: Nikola Dovedan traf auch im einzigen Testspiel.

Eigenwerbung gegen Aue, Eigenwerbung gegen Halle: Nikola Dovedan traf auch im einzigen Testspiel. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr


Abwehr

Neben Mathenia war auch die meist unverändert angetretene Viererkette mit Enrico Valentini, Christopher Schindler, Asger Sörensen und Tim Handwerker ein Garant dafür, dass der Club mit 21 Gegentoren nach dem HSV (18) und Darmstadt (20) gemeinsam mit Paderborn die drittbeste Defensive der Liga stellt. Für Klauß gibt es also keinen Grund, an dieser Hierarchie etwas zu ändern. Da Florian Hübner nach seiner Schulteroperation wohl erst in der Länderspielpause ins Mannschaftstraining integriert werden kann, bleibt der 22-jährige Mario Suver erster Nachrücker für die Innenverteidigung. Kilian Fischer, Noel Knothe und Konstantin Rausch dürfen weiterhin als Ergänzungsspieler gelten.

Mittelfeld

Gegen Halle vertraute Klauß auf die bewährte Mittelfeldraute mit Johannes Geis in der zentralen Sechser-Position, den Achtern Tom Krauß und Lino Tempelmann auf den Außenbahnen sowie dem quirligen Mats Möller Daehli als Kreativkraft hinter den Spitzen. Aus diesem Quartett am ehesten zur Disposition stehen könnte Krauß, der nicht mehr ganz so stark auftrumpft wie noch zu saisonbeginn. In die erste Elf drängt Fabian Nürnberger, der gegen Halle zwar wegen einer Testspielsperre passen musste, zuletzt aber aufsteigende Tendenz bewies. Auch der variabel einsetzbare Taylan Duman ist stets eine reizvolle Alternative. Neuzugang Jens Castrop soll sich zunächst akklimatisieren und in Ruhe für die nächste Saison aufgebaut werden. „Wie schnell er wirklich eine Option wird, liegt im Endeffekt an ihm. Aber er ist jetzt kein Nottransfer, der für uns die Kohlen aus dem Feuer holen soll“, sagt Klauß. Tim Latteier dürfte sich meist in der U21 wiederfinden.

Angriff

Hier herrscht noch die meiste Fluktuation. Gegen Halle erhielten der wiedererstarkte Manuel Schäffler sowie Nikola Dovedan, der mit drei Toren in Aue Eigenwerbung betrieben hatte, den Vorzug. Beide harmonierten gut, nach Vorarbeit von Schäffler traf Dovedan zum 4:1. Erik Shuranov, immerhin Nürnbergs Top-Scorer, saß zunächst nur auf der Bank. Sollte Klauß wie in Aue auf ein 4-5-1-System setzen, könnte der Youngster auch ins Mittelfeld rücken. Lukas Schleimer war im Schlussdrittel nicht nur wegen seines Treffers zum 5:1 ein Aktivposten. Auch Pascal Köpke ist nach langer Verletzungspause wieder eine Alternative, wirkte am Samstag aber noch etwas verhalten. „Er trainiert gut, ist fleißig. Manchmal fehlt noch die letzte Entschlossenheit, aber er braucht jetzt einfach Vertrauen“, sagt Klauß. Der oft von diversen Blessuren ausgebremste Dennis Borkowski darf allenfalls auf Jokereinsätze hoffen. Ein Comeback von Langzeitpatient Felix Lohkemper ist ebenso wenig in Sicht wie das Profidebüt von Paul Besong.

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