Ab in die erste Liga?
Ein glücklicher Club auf dem Fürther Weg
24.10.2021, 13:35 Uhr
45 Minuten lang fühlte sich das am Samstag sehr gut an für die Spielvereinigung Greuther Fürth. Beim vorab doch eher furchteinflößenden Ausflug zu Red Bull nach Leipzig machten die Gastgeber einen überraschend netten Eindruck. Red Bull hatte sich 45 Minuten lang der Gemütlichkeit verschrieben und so den mutigen Fürthern eine 1:0-Pausenführung erlaubt. In der Pause, so erzählte das später Trainer Stefan Leitl, hätten sie in der Gästekabine aber schon geahnt, dass es so nett nicht weiter gehen würde. Acht Minuten nach Wiederanpiff stand es 2:1 für Leipzig, am Ende des Sturms 4:1.
Weil die Spiele in der ersten Liga für das Kleeblatt seit Saisonbeginn ständig einem ähnlichen Muster folgen, könnte mit gar nicht so geringer Wahrscheinlichkeit am Ende der Abstieg stehen. Es wäre ein erwartbarer Abstieg, weshalb sich in Fürth jetzt viele fragen, ob das die Mühen des Aufstiegs eigentlich wert war.
Zur Beantwortung der Frage lohnt sich der Blick in die zweite Liga, in der die Fürther (und die ebenfalls aufgestiegenen und jetzt ebenfalls oft chancenlosen Bochumer) als ein Rollenmodell gelten. Aufgestiegen war Fürth ja dank sehr viel Ruhe. Konzentriert hatte man sich eine aufstiegsreife Mannschaft zusammengebaut und an dieser Vorgehensweise auch nichts geändert, als das Projekt phasenweise gar nicht mehr so vielversprechend aussah. Der Trainer durfte weiter machen und am Ende stand die Belohnung.
Jetzt stehen in der zweiten Liga mit dem FC Sankt Pauli und dem 1. FC Nürnberg wieder zwei Mannschaften an der Spitze, die es mit der Kraft der Ruhe versuchen. Bei beiden Vereinen hätte es in der vergangenen Saison mindestens eine Möglichkeit gegeben, den Trainer von seinen Aufgaben zu entbinden. Beide Vereine haben sich dagegen entschieden und werden nun für ihre Ruhe belohnt. Sollte der Aufstieg gelingen, wartet allerdings der Sturm.
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