Volles Max-Morlock-Stadion

Einer schlechten Bilanz zum Trotz: Das wird für den FCN gegen Spitzenreiter St. Pauli wichtig

Azeglio Elia Hupfer

nordbayern-Redaktion

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16.3.2024, 05:00 Uhr
Auf Nürnbergs Sechser Florian Flick kommt gegen den FC St. Pauli viel Arbeit zu. Verantwortlich dafür ist unter anderem Kiezkicker Marcel Hartel.

© IMAGO/Andreas Hannig Auf Nürnbergs Sechser Florian Flick kommt gegen den FC St. Pauli viel Arbeit zu. Verantwortlich dafür ist unter anderem Kiezkicker Marcel Hartel.

Mit dem FC St. Pauli kommt der Tabellenführer und die wohl beste Mannschaft der 2. Bundesliga ins Max-Morlock-Stadion. Neun Spieltage vor Schluss stehen die Zeichen am Kiez klar auf Aufstieg - bereits zehn Punkte beträgt der Abstand auf Platz drei. Auch für Cristian Fiél ist St. Pauli "die mit Abstand beste Mannschaft in dieser Liga".

Doch der Club kommt mit Rückenwind. Erstmals seit Oktober 2023 konnte der FCN wieder zwei Spiele in Folge gewinnen. Trotz der Rolle des Underdogs möchte Fiél nach Möglichkeit natürlich gewinnen. Gegen die Kiezkicker erwartet der Club-Coach ähnliche Herausforderungen, wie am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Magedburg. Auch die Hamburger werden den Ball kontrollieren und schon in Form von Ballbesitzanteilen Dominanz ausstrahlen. In Magdeburg reichten dem FCN rund 25 Prozent Ballbesitz zum Auswärtssieg.

Der Schlüssel zum Erfolg

"Ich glaube, St. Pauli wird viel Kontrolle über das Spiel haben. Die Mannschaft muss viele Meter machen, aber die Jungs haben schon gezeigt, dass sie das können", sagte Fiél am Freitag auf der Pressekonferenz auch mit Blick auf das vergangene Spiel beim FCM. Die Laufstärke, das Positionsspiel und die Ballbesitzanteile der Kiezkicker lassen vermuten, dass der Club nur wenige Torchancen kreieren können wird. Die Verwertung von Großchancen muss konsequenter werden. 36 Großchancen erspielte sich die Fiél-Elf, lediglich 14-mal bejubelte sie am Ende auch ein Tor. Ligaweit haben nur die vom Abstieg bedrohten Rostocker eine noch schlechtere Großchancenverwertung (35,7 Prozent).

Pauli-Coach Fabian Hürzeler steht gegen den FCN vor der Aufgabe, möglicherweise neben Abwehr-Boss Eric Smith gleich vier weitere Defensivkräfte ersetzen zu müssen. Auch wenn die Hamburger die bislang eher seltenen Ausfälle in dieser Saison gut kompensieren konnten, liegt hier eine Chance für den Club.

Paulis Rechtsverteidiger Manolis Saliakas sah am vergangenen Spieltag beim souveränen 2:0-Heimsieg gegen die Hertha seine fünfte Gelbe Karte und fehlt gesperrt. Eine Chance für den quirligen und in den letzten Wochen auffälligen Benjamin Goller, auf dem rechten Flügel Akzente zu setzen, zumal auch der auf beiden Flügeln einsetzbare Philipp Treu unter der Woche krank fehlte und nun auszufallen droht. Den Kiezkickern könnte außerdem Innenverteidiger Karol Mets fehlen, der gegen die Berliner angeschlagen ausgewechselt werden musste.

Ein einfaches Unterfangen wird das für die Offensiv-Abteilung des FCN trotzdem nicht. Ein Grund für die so erfolgreiche Saison der Kiezkicker ist schließlich die Defensive. St. Pauli stellt die beste Abwehr der Liga. 25 Gegentore nach 25 Spieltagen ist mit deutlichem Abstand Liga-Bestwert.

Spieler im Fokus

Eine neu formierte Abwehr dürfte Youngster Can Uzun schmecken, dem schon eine Aktion genügen könnte, um sein 14. Saisontor zu erzielen. Klar liegt der Fokus auch gegen Pauli auf dem Ausnahmetalent, ist er doch mittlerweile für jedes dritte FCN-Tor verantwortlich.

Bei den Kiezkickern ist das kongeniale Mittelfeldduo um Marcel Hartel und Jackson Irvine zu nennen. Hartel wird am Samstag zum 100. Mal für St. Pauli in einem Pflichtspiel auf dem Platz stehen - und das bei seiner 101. Einsatzmöglichkeit! Der 28-jährige Dauerbrenner ist der laufstärkste Spieler und der zweitbeste Scorer der Liga (13 Tore, 10 Assists). Der Club-Defensive ist hier zur höchsten Vorsicht geraten.

Das Personal

Jan Gyamerah hat fünf Gelbe Karten angehäuft und muss deshalb gegen die Kiezkicker aussetzen. Für ihn dürfte Enrico Valentini rechts verteidigen. Ansonsten hat Coach Fiél keinen großen Grund, die Startelf im Vergleich zum 1:0-Auswärtssieg in Magdeburg zu verändern. Weiterhin verletzt fehlen Christopher Schindler, Daichi Hayashi, Jannik Hofmann, Florian Hübner, James Lawrence, Marcel Wenig und Felix Lohkemper.

Der Stadionbesuch

Über 40.000 Zuschauer werden im Achteck erwartet. Die Mannschaft wird dabei in einem schwarzen Sondertrikot auflaufen, das als Hommage an die Clubfrauen und Aufstiegsheldinnen gedacht ist. Das Max-Morlock-Stadion wird bereits um 11 Uhr geöffnet, der Verein bat am Freitag seine Anhänger um möglichst frühes Erscheinen.

Die Bilanz

In den letzten 13 Aufeinandertreffen gelang dem Club kein Sieg. Acht Spiele gingen verloren und fünf endeten mit einem Unentschieden. In der Hinrunde kassierte der FCN eine 1:5-Abreibung am Millerntor, nachdem man zuvor 1:0 gegen den 1. FC Magdeburg gewonnen hatte. Im Mai 2016 konnte man zuletzt ein Duell mit den Kiezkickern mit drei Punkten veredeln. Ein 1:0-Heimsieg unter der Leitung von René Weiler, Torschütze war Niclas Füllkrug.

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