A-Jugend des HC Erlangen: Die Pläne für die Bundesliga

1.8.2020, 06:00 Uhr
A-Jugend des HC Erlangen: Die Pläne für die Bundesliga

© Foto: Harald Sippel

Der HC Erlangen setzt weiter auf seine Jugend. Einer, der die Talente voranbringen soll, ist Johannes Heufelder. Corona aber hat auch in seinem Aufgabenbereich einiges durcheinandergewirbelt.

Die Vergabe der Plätze in der A-Jugend-Bundesliga ist dieses Jahr anders gelaufen. Zuvor mussten Sie eine teils monatelange Qualifikation spielen, diesmal hat der Bayerische Handball-Verband seine Vertreter gemeldet?

Genau. Der Bayerische Handball-Verband hat als Kriterium dafür die letzten zwei Jahre genommen und die A- und B-Jugend bewertet. Da haben wir ja sehr gut gearbeitet. Die bayerische Meisterschaft B-Jugend, bayerischer Vizetitel B-Jugend und Jugend-Bundesliga waren schon ein Pfund, und das war dann auch der Grund, warum wir das eine Ticket bekommen haben, das auch die drei anderen Leistungszentren Großwallstadt, Coburg und Rimpar gerne genommen hätten.

Wie lange mussten Sie auf den Bescheid warten?

Lange. Wir mussten extrem aufpassen, dass uns Leistungszentren, die das Ticket schon hatten, nicht Spieler abwerben. Das war die erste Challenge, die Jungs wirklich alle hier zu behalten. Und dann erschwert eine solche Unsicherheit gewaltig die Verpflichtung von neuen Spielern. Jetzt ist die Kaderplanung fast abgeschlossen. Wir haben die Option auf zwei, drei externe Spieler.

Im Kader stehen sehr viele letztjährige B-Jugendspieler, die in der zurückliegenden Saison auch schon Jugend-Bundesliga gespielt haben — ist das der harte Kern der Mannschaft?

Ja, das kann man durchaus so sagen. Wir sind eine der jüngsten Mannschaften in der Bundesliga – wieder, aber dieses Jahr können wir mit Fug und Recht behaupten, wir sind auch eine sehr erfahrene Mannschaft aufgrund der Spielanteile, die die Jungs schon hatten. Das ist eine spannende Mischung.


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Der HCE ist als einer von zwei bayerischen Bundesligisten attraktiv — wie sieht es mit Verstärkungen aus?

Ich habe mich sehr früh um Finn Speck bemüht, einen sehr talentierten Rückraumrechten aus Rimpar, und das in ganz offener Kommunikation mit Rimpar. Wir haben uns im Interesse des Spielers entschieden, das mit einem Zweitspielrecht zu lösen, dass er in Rimpar und bei uns spielt. Er ist eine perspektivisch sehr interessante Verpflichtung. Der Junge ist gerade aus der C-Jugend herausgekommen, ein Riesentalent.

Zu Ihren Aufgaben gehört es, Talente heranzuführen — ist für die kommende Saison absehbar, wie es da aussieht?

Dadurch, dass wir sehr, sehr viele junge Spieler haben, ist das allein aufgrund der Altersstruktur noch nicht so möglich, wie es zuletzt der Fall war. Die jüngeren Jahrgänge in der A-Jugend dürfen noch gar nicht Männer spielen, müssen erst das 17. Lebensjahr erreichen. Zum anderen hat die U23 schon sehr viele junge Spieler, die Spielzeit brauchen, und wir wollen die U21 sehr forcieren.


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Ziel ist das, was Erlangen früher ausgezeichnet hat: Als Verein eigenen Nachwuchs an die Profis heranzuführen?

Der Plan ist, die Jugend soweit zu professionalisieren, die Strukturen soweit anzuheben, dass wir wirklich in der Lage sind, immer wieder mal einen da oben reinzukriegen und Spieler aus den eigenen Reihen in der Arena zu sehen.

Wie oft trainiert die A-Jugend?

Da spielt Corona eine gewaltige Rolle. Wir haben langsam angefangen, sind mit drei-, viermal in der Woche gestartet. Wenn wir Richtung Saison blicken, müssen wir auf fünf bis sieben Einheiten kommen. Wir trainieren fünfmal Handball und zweimal Athletik.

Für die Jungs ist das gar nicht so einfach.

Absolut! Da ist ein extrem gutes Zeitmanagement gefordert. Wir haben viele unterschiedliche Ausgangspositionen, Auszubildende, Schüler und Studenten dabei. Wir müssen immer zusehen, dass wir alle mitnehmen.

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