Alles auf den Kopf gestellt: Der VfL Osnabrück zu Gast in Fürth

19.9.2020, 09:43 Uhr
Alles auf den Kopf gestellt: Der VfL Osnabrück zu Gast in Fürth

© Foto: Wolfgang Zink

Es geht wieder los. Also so richtig. Naja, fast. An die Atmosphäre vor dem Ausbruch der Pandemie wird die Stimmung am Sonntag (13.30 Uhr) im Ronhof nicht herankommen. Immerhin dürfen beim Saisonstart aber wieder mehr als 3000 Zuschauer dabei sein, wenn die Spielvereinigung den VfL Osnabrück empfängt. Der Gegner-Check.

Mit der Gesamtsituation . . .

. . . sind sie beim VfL Osnabrück recht zufrieden. Die vergangene Saison beendeten die Niedersachsen als bester Aufsteiger auf Platz 13, vier Plätze und vier Punkte hinter dem Kleeblatt. Um für Kontinuität zu sorgen, hat der Verein, nunja, alles auf den Kopf gestellt – beziehungsweise musste fast alles auf den Kopf stellen. Daniel Thioune, erst seit drei Jahren Cheftrainer, verabschiedete sich zum Hamburger SV. "Vielleicht bin ich etwas schneller gewachsen als der Verein", sagte Thioune und scheiterte mit seiner neuen Mannschaft dann gleich standesgemäß in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Dynamo Dresden.


Auftakt fürs Kleeblatt: Im Ronhof gelten strikte Hygieneregeln


Sein Nachfolger beim VfL heißt Marco Grote. Zwölf Jahre lang hat er zuvor den Nachwuchs von Werder Bremen betreut, nun darf er sich bei einem kleineren Verein, aber auf einer deutlich größeren Bühne beweisen. Er ist nicht der einzige, der sich neu integrieren muss. Gleich zwölf Spieler hat Sportdirektor Benjamin Schmedes in der Sommerpause verpflichtet, nachdem er beinahe selbst zum Transfer geworden war.

Schmedes, der möglicherweise genau wie Thioune ein bisschen schneller gewachsen ist als der Verein, war beim 1. FC Nürnberg im Gespräch, bevor dort dann Dieter Hecking den Vorzug bekam. Bei den Neuzugängen setzt Osnabrück vor allem auf Erfahrung: 432 Zweitligaeinsätze, so wurde es auf dem Portal transfermarkt.de vorgerechnet, bringen die Neuen mit, manche durften sogar schon die 1. Bundesliga kennenlernen.

Die letzten Auftritte . . .

. . . waren durchwachsen, wie bei fast jeder Mannschaft, sofern man nicht Bayern München oder RB Leipzig heißt, auf Testspiele verzichtet und die Champions League als Vorbereitung betrachtet. Über das 1:1 gegen Bundesliga-Aufsteiger Bielefeld dürfte sich Grote gefreut haben, über das 2:2 gegen den Drittligisten Verl eher weniger. Der Auftritt im Pokal erinnerte an den der Spielvereinigung. Beim Fünftligisten SV Todesfelde tat sich Osnabrück lange schwer, bevor Sebastian Klaas in der 77. Minute das erlösende 1:0 erzielte.


Fürth startet mit Freude, aber ohne Berggreen


Nach Fürth reist Grote dennoch "mit Zuversicht", wie er bei der Pressekonferenz des VfL erklärte, nicht ohne dann aber die Stärken von Stefan Leitls Mannschaft herauszustreichen; als einen "unbequemen" Gegner bezeichnet Grote die Spielvereinigung, einen, der spielerisch versucht zu überzeugen. Ob das auch seinem Team gelingt, das ist die Frage, erst recht, nachdem sie mit Moritz Heyer am Donnerstag noch ihren Allrounder an den HSV abgegeben haben.

Alle Augen auf . . .

. . . tja, so abgedroschen es klingt: die Mannschaft. Nach dem Abgang von Marcos Alvarez, ihrem besten Torschützen, muss und will Osnabrück als Kollektiv überzeugen. "Wir sind gut und breit aufgestellt", glaubt Grote. Im Pokal war vor allem Christian Santos, Neuzugang von Deportivo La Coruna, ein Aktivposten.

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