Bundesliga-Comeback kommt für Löw nicht infrage

2.12.2019, 15:55 Uhr
Joachim Löw schließt eine Rückkehr in die Bundesliga nach seiner Karriere als Bundestrainer weiterhin aus.

© FABRICE COFFRINI Joachim Löw schließt eine Rückkehr in die Bundesliga nach seiner Karriere als Bundestrainer weiterhin aus.

Joachim Löw schließt nach dem Comeback von Jürgen Klinsmann im deutschen Vereinsfußball eine eigene Bundesliga-Rückkehr nach seiner Zeit als Bundestrainer weiterhin kategorisch aus. "Dabei bleibt es. Auf jeden Fall!", sagte der 59-jährige der Deutschen Presse-Agentur nach der EM-Auslosung am Wochenende in Bukarest.

Löw weicht auch nach dem Einstieg seiner früheren Weggefährten Klinsmann bei Hertha BSC und der Beförderung von Hansi Flick zum Übergangs-Chefcoach beim FC Bayern nicht von seiner Aussage ab, dass ein Bundesliga-Engagement für ihn selbst nicht mehr infrage komme. Der 59-Jährige war von 1996 bis 1998 erfolgreich beim VfB Stuttgart tätig. Höhepunkt seiner Amtszeit war der DFB-Pokalsieg 1997.

Die Bundesliga-Rückkehr von Ex-Bundestrainer Klinsmann, dessen DFB-Assistent er bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war, verfolgt Löw mit großer Aufmerksamkeit. Über Klinsmanns Einstand beim 1:2 von Hertha BSC gegen Borussia Dortmund informierte er sich am Samstag auf dem Weg zur EM-Auslosung in Rumäniens Hauptstadt. "Ich habe so viel wie selten zuvor, wenn ich nicht im Stadion war, auf den Live-Ticker geschaut, wie es steht", verriet Löw.

"Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn meine Freunde Jürgen und Andy zumindest einen Punkt in ihrem ersten Spiel geholt hätten", sagte der Bundestrainer. Seinen Assistenten Andreas Köpke hat der DFB zunächst bis zum Jahresende als Torwarttrainer an die Hertha abgetreten.

Löw verfolgt ebenso intensiv das Wirken seines Weltmeister-Assistenten Hansi Flick in München. Er traut dem 54-Jährigen den Chef-Posten auch längerfristig zu. "Ich weiß nicht, was Bayern München plant und kenne auch nicht die Gedanken über die Winterpause und die gesamte Saison hinaus. Was man so liest und mitbekommt, ist großes Vertrauen in Hansi von Seiten der Entscheidungsträger und der Spieler da. Besser hätte er ja kaum starten können, daran ändert auch die Niederlage gegen Leverkusen nichts. Das freut mich sehr für ihn. Hansi Flick hat absolut das Zeug, um diese Mannschaft zu trainieren", sagte Löw.

Klinsmann-Video jetzt öffentlich

Das heiß diskutierte, 1:08 Minuten lange Privatvideo von Jürgen Klinsmann kann jetzt jeder sehen. Der neue Trainer von Hertha BSC veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite einen Kurzfilm, den er vor Beginn seines Debütspiels beim Berliner Fußball-Bundesligisten aufgenommen hatte. Die Stadionhymne von Frank Zander ("Nur nach Hause geh'n wir nicht") habe er "immer schon gemocht", verriet Klinsmann. "Das ist eine Identifikation mit Hertha und Berlin", sagte der 55-Jährige. Klinsmann schwenkte von seiner Trainerbank aus mit seinem Handy mitten im Kreis der Profifotografen einmal rund durch das gesamte Olympiastadion.

Nach dem misslungenen Trainereinstand gegen Borussia Dortmund (1:2) muss Klinsmann bis zum nächsten Spiel seines Teams am Freitag bei Eintracht Frankfurt den Spagat hinbekommen, die positiven Signale mitzunehmen und die weiter bestehenden Defizite klar anzusprechen. Es gehe nicht um seine Idealvorstellungen als Trainer. "Sondern es geht um das, was realistisch ist, was am besten zu der Mannschaft passt und was am besten umsetzbar ist, um Punkte zu holen", betonte der Neu-Berliner. Nach fünf Niederlagen nacheinander ist Hertha nach 13 Spieltagen auf den Abstiegs-Relegationsplatz zurückgefallen.

Die ersten positiven Veränderungen hat Klinsmann erkannt. Mit 120,7 Kilometern rannte das Team gegen den BVB so viel wie noch nie in der Saison. Auch in Sache Aggressivität und Entschlossenheit zeigten sich die Berliner Profis verbessert. Noch aber waren Mängel unübersehbar. "Wir waren nicht in der Lage nachzulegen. Was wir besser machen müssen, ist, das Tempo höher zu fahren", sagte der Ex-Bundestrainer.

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