Club ist zurück: Keller sieht Pläne für weitere Saison kritisch

6.4.2020, 17:57 Uhr
Endlich wieder auf dem Platz: Jens Keller lässt in Kleingruppen trainieren.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, NZ Endlich wieder auf dem Platz: Jens Keller lässt in Kleingruppen trainieren.

Etwas hat Jens Keller vermisst, als er am Montag wieder auf den Fußballplätzen am Sportpark Valznerweiher stand. "Die Ballsicherheit hat schon gefehlt", sagt der Club-Trainer. Normal sei das aber nach vier Wochen, in denen seine Spieler mit Fußbällen meist nur im Vorgarten üben konnten.

80 Minuten ohne Körperkontakt

Jetzt sind sie zurück auf richtigen Fußballplätzen, allerdings nicht als Mannschaft, sondern in Kleingruppen. Ein Trainer überwacht vier Spieler auf dem einen Platz, auf dem anderen Platz dasselbe Bild. Knapp 80 Minuten dauern die Einheiten ohne Körperkontakt, die Spieler kommen schon umgezogen an den Valznerweiher, lassen Fieber messen und fahren nach dem Training ungeduscht wieder nach Hause.

Wild durcheinander gewürfelt, sagt Keller, hat er die Gruppen. Eine erste Idee, positionsspezifisch trainieren zu lassen, wurde bald wieder verworfen. Zu groß war die Angst, dass sich dann, zum Beispiel, gleich die komplette Viererkette ansteckt. So bereiten sie sich sehr kurios auf den Ernstfall vor. Möglichst im Mai will die Deutsche Fußball-Liga die Saison ja fortsetzen. Keller sieht das nur unter strengen Bedingungen kommen. "Bevor wieder Fußball gespielt wird, müssen erst andere Wirtschaftszweige wieder anlaufen", sagt er. Und: "Das entscheidet die Regierung, es wird aber alles erst wieder funktionieren, wenn wir alle wieder in einem normalen Bereich leben."


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Normal ist derzeit wenig, auch so manches Gedankenspiel. Unter anderem gab es Überlegungen, die Fußballprofis über einen längeren Zeitraum in Hotels zu kasernieren. Um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. "Vier bis sechs Wochen in einem Hotel kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen", sagt Keller, der schon die zwei Wochen in Quarantäne anstrengend genug fand. Auch dass die Profis ständig getestet werden, obwohl die Virus-Tests immer noch nicht großflächig zur Verfügung stehen, sieht Keller kritisch. "Wenn es für uns Tests gäbe und für die anderen nicht, würde ich das bedenklich finden".

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Direkt mitteilen konnte er diese Zweifel seiner Mannschaft am Montag nicht. Keller sprach nur zu seiner Gruppe, die Arbeit der anderen beobachtete er nur aus der Ferne.

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