Das Fürther Finale: Regensburg, Derby, Restprogramm

17.3.2021, 05:58 Uhr
Ziel sind 50 Punkte, nach der Länderspielpause gibt es eventuell eine Neuausrichtung: Trainer Stefal Leitl will mit der Spielvereinigung im Kampf um die Aufstiegsplätze "nicht abreißen lassen".

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NNZ Ziel sind 50 Punkte, nach der Länderspielpause gibt es eventuell eine Neuausrichtung: Trainer Stefal Leitl will mit der Spielvereinigung im Kampf um die Aufstiegsplätze "nicht abreißen lassen".

Bei der SpVgg Greuther Fürth sind sie schon immer kreativ gewesen, angefangen bei der Unaufsteigbar-Tour, die im Bundesliga-Debüt mündete, bis hin zum jährlichen Bemühen um eine konkurrenzfähige Zweitliga-Mannschaft ohne konkurrenzfähigen Etat. In der aktuellen Runde hat Letzteres erstaunlich gut geklappt, weshalb die Spielvereinigung eigentlich die nächste Aufstiegs-Tour planen könnte. Macht sie aber nicht. Stattdessen passen die Verantwortlichen ihre Pläne für die Restrunde eher maßvoll an.


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"Ein Ziel haben wir vor Wochen schon erreicht, das ist der Klassenerhalt", stellt Trainer Stefan Leitl nüchtern fest. "Das nächste Ziel sind 50 Punkte, die wollen wir so schnell wie möglich holen. Danach gehen wir in die Länderspielpause und sortieren uns. Und dann werden wir hoffentlich neue Ziele ausgeben können." Beim letzten Satz grinst der Coach ein wenig, was im bescheidenen Fürth schon fast einer Kampfansage an die restlichen Gegner gleicht.

Zunächst einmal geht es heute zum Nachholspiel beim SSV Jahn Regensburg. Es ist nach den Spitzenspiel-Wochen der jüngeren Vergangenheit der Auftakt in die Woche der Pflichtsiege. Jedenfalls, wenn man im Rennen um die Aufstiegsränge dabei bleiben möchte. Oder, O-Ton Leitl: "Wir wollen nicht abreißen lassen."

Aller Derby-Folklore zum Trotz fällt auch das Aufeinandertreffen mit dem liebsten Rivalen in die Kategorie Pflichtsieg-Spiel. In dieser Saison fällt die Favoritenrolle eindeutig den Fürthern zu, auch wenn das in einem Derby gegen den 1. FC Nürnberg natürlich gar nichts bedeutet.

Wirklich gefährlich könnte es nach der Länderspielpause werden. Zumindest theoretisch ist der erste Gegner, der 1. FC Heidenheim, schließlich noch drin im Aufstiegsrennen. Der FCH war neben dem scheinbar übermächtigen HSV auch die erste Mannschaft, die das Kleeblatt zu Saisonbeginn besiegen konnte.

Im Heimspiel gegen den SV Sandhausen sind alle Erwartungen eher wieder an drei souveräne Punkte geknöpft. Wer, wie eigentlich jeder Zweitliga-Trainer betont, den "schönsten Fußball der Liga spielt", muss gegen den SVS gewinnen.

Gleiches gilt für das Gastspiel beim SV Darmstadt 98, wobei da auch noch eine Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen ist. Das ging mit 4:0 an Lilien.

Mit Eintracht Braunschweig wartet die harmloseste Zweitliga-Mannschaft der Runde auf die Spielvereinigung. Absolutes Nullnummern-Potential also. Außer das Kleeblatt nutzt selbst seine Chance. Dann ein Heimspiel der Kategorie Pflichtsieg.

Und St. Pauli?

Ebenfalls eine Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte, allerdings absolut formstark. Der FC St. Pauli ist das aktuell beste Rückenrunden-Team der Liga und könnte das Kleeblatt im Endspurt wirklich vom Kurs abbringen.

Direkt im Anschluss wartet der Karlsruher SC, der bestplatzierte Gegner des Fürther Restprogramms und ebenfalls ein Kleeblatt-Besieger der Hinrunde. Mit einem Erfolg könnte die Leitl-Elf einen direkten Verfolger abschütteln. Auch das: irgendwie Pflicht.

Die letzte Reise dieser Runde führt die Spielvereinigung zum SC Paderborn, in dessen Stadion schon der ein oder andere Aufstiegstraum geplatzt ist. Weil diesmal aber wohl der Gästeblock leerbleiben wird, werden die Fürther zumindest nicht in Ostwestfalen mitleiden müssen. Egal wie es ausgeht.

Sollte das in Paderborn doch ein erfolgreicher werden und könnte man das Drehbuch für die Restrunde selbst schreiben, würde es am Ende gegen Fortuna Düsseldorf zum absoluten Showdown um Rang drei kommen. Wir jedenfalls hätten dafür schon ein paar kreative Ideen.

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