Der FCN ist gegen Würzburg "das erste Mal Favorit"

11.12.2020, 14:30 Uhr
Hat noch Schmerzen, kann aber wohl spielen: Robin Hack beißt gegen Würzburg auf die Zähne.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Hat noch Schmerzen, kann aber wohl spielen: Robin Hack beißt gegen Würzburg auf die Zähne.

In nicht so erfolgreichen Zeiten sind auch viele Statistiken zum Davonlaufen. Beispiel Siege hintereinander: Drei schaffte der 1. FC Nürnberg letztmals im Frühjahr 2018, auf der Zielgeraden zur Bundesliga. Zwei im Februar 2020, gegen Sandhausen und Osnabrück. Jetzt wären zudem drei aus vier Spielen möglich. Falls am Sonntag gegen den Tabellenletzten die nächsten drei Punkte geholt werden sollten.


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Und genau das ist das Problem. "Ich warne eindringlich davor, die Würzburger Kickers zu unterschätzen", sagte Trainer Robert Klauß in der virtuellen Pressekonferenz am Freitagmittag; der Aufsteiger war im bisherigen Rundenverlauf tatsächlich nicht durchweg die schlechtere Mannschaft, sondern hatte hin und wieder auch richtig Pech, unter anderem mit Schiedsrichter-Entscheidungen.

Darauf möchte es Klauß aber unter gar keinen Umständen ankommen lassen. Der zudem gespannt ist, wie seine Fußballer mit den ungewohnten Vorzeichen umgehen. In der laufenden Saison "sind wir das erste Mal Favorit", sagt Klauß, was er aber vor allem als Chance sieht und nicht als Gefahr, sich in den Lebkuchen-Trikots zu blamieren: "Mit dem Gedanken dürfen wir uns gar nicht erst beschäftigen."

Im Abschlusstraining dabei

Stattdessen ist positives Denken angesagt beim Club, auch wenn's ein unangenehmer Nachmittag werden dürfte am Sonntag im Max-Morlock-Stadion. Mit mehr Spielanteilen als zuletzt, aber weiterhin erhöhter Wachsamkeit. "Würzburg ist eine Mannschaft, die etwas defensiver steht, aber immer wieder hoch anläuft und viel Risiko nimmt", ist Klauß aufgefallen. Deshalb ließ er unter der Woche vor allem Gegenpressing und Aktionen mit Ball üben.

Personell kann Klauß vorsichtig Entwarnung geben; Asger Sörensen, der am Mittwoch und Donnerstag wegen eines grippalen Infekts aussetzen musste, hat am Freitag individuell trainiert, ebenso Robin Hack mit seinen Sprunggelenksproblemen. Beide sollen am Samstag im Abschlusstraining dabei sein, danach wird entschieden, ob sie gegen Würzburg eingesetzt werden können. Wonach es wohl aussieht.

Gute Nachrichten also vom Club, der auch mit anderen Statistiken aufhorchen lässt. 13 Punkte zum vergleichbaren Saison-Zeitpunkt haben in der Vergangenheit ein paar Monate später schon zu Aufstiegen gereicht, 2003/04 und 2008/09. Robert Klauß hat während der virtuellen Pressekonferenz davon erfahren. Seine Reaktion: "Okay. Ja. Das lasse ich jetzt mal so stehen." Interessiert hat es ihn überhaupt nicht. Unnützes Wissen.

Weil ein Tabellen-Zwölfter wie sein 1. FC Nürnberg definitiv andere Ziele haben sollte.

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