Der HCE konzentriert sich auf den Hinrunden-Abschluss

26.2.2021, 17:11 Uhr
Gegen Nordhorn-Lingen soll für Antonio Metzner und den HCE der nächste Sieg her.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, NNZ Gegen Nordhorn-Lingen soll für Antonio Metzner und den HCE der nächste Sieg her.

Bevor Michael Haaß, Martin Ziemer und René Selke noch einmal den Donnerstagabend Revue passieren lassen durften, mussten sie zunächst einmal Fieber messen. So sieht es das Regelwerk in den HL Studios vor, auch für die prominenten Gäste machten die Gastgeber da keine Ausnahme. Mit 36,1, 36,2 und 36,4 Grad hatten die Mitglieder des HC Erlangen keine Auffälligkeiten vorzuweisen, knapp 15 Stunden zuvor wären bei der Messung wohl vielleicht bedenklichere Werte herausgekommen.

Mit sieben Toren hatten Erlangens Bundesliga-Handballer zwischenzeitlich in Wetzlar geführt - und am Ende doch nur Unentschieden gespielt. 28:28 nach einer 19:12-Führung kurz nach der Pause. Wobei: Was heißt da nur?

33 Minuten überzeugt der HCE

Am Vormittag danach gaben sich der Cheftrainer, der Torhüter und der Geschäftsführer des HCE bei ihrem Sponsor im Grenzgebiet zwischen Nürnberg und Erlangen große Mühe, die positiven Seiten dieses Unentschiedens herauszuarbeiten. "Man muss sich vor Augen führen, wo wir da einen Punkt geholt haben", sagte zum Beispiel Selke über die Begegnung bei einem der heimstärksten Teams der Liga. Und: "Sieben Tore Vorsprung musst du dir in Wetzlar auch erst einmal erspielen."

33 Minuten - so lange überzeugte der HCE in der Rittal Arena von Wetzlar, auch von der Flut an Zeitstrafen in der ersten Halbzeit und einem Rückstand von drei Toren ließen sie sich nicht beeindrucken. Als es dann aber darum ging, mal wieder einen großen Vorsprung zu verteidigen, taten sie sich schwer. Die verbleibenden 27 Minuten nutzte Wetzlar für eine furiose Aufholjagd, in der Schlusssekunde brachte ein Siebenmeter den Ausgleich. "Es hat damit zu tun, in welchem Zustand wir sind", stellte Haaß fest: "Wahrscheinlich war im Kopf, dass wir in dieser Saison schon den ein oder anderen Vorsprung vergeben haben." Das war die andere Seite.

"Teil einer Entwicklung", findet Ziemer

Zu sehr thematisieren will es der Trainer nicht - aus Angst, dass sich das Problem noch weiter in die Köpfe seiner Spieler graben könnte. Abhaken, aufarbeiten, nach vorne schauen, auf die eigenen Stärken besinnen, schließlich habe auch diese Partie gezeigt, dass seine Mannschaft in den meisten Fällen "das Geschehen auf dem Feld bestimmt" - in die eine wie auch in die andere Richtung.

Martin Ziemer wiederum ist keiner, der so wirkt, als würde er Problemen überhaupt die Chance geben, sich in seinen Kopf zu graben. "Wir haben da ein Thema", sagt er über das Déjà-vu vom Donnerstagabend, aber: "Das ist Teil einer Entwicklung." Aus Fehlern lernen, zusammen besser werden, sich in Zukunft immer öfter belohnen - Ziemer glaubt an den Prozess.

Selke sieht eine "sehr ordentliche Hinrunde"

Bereits am Sonntag (16 Uhr) bietet sich die Gelegenheit, es besser zu machen und sich im Heimspiel gegen Nordhorn zu belohnen. Die HSG reist als Abstiegskämpfer an, hat allerdings auch nur zwei Siege weniger als der HCE. Ziemer warnt vor der "aggressiven Deckung", sein Trainer davor, nicht wieder eine Mannschaft zu unterschätzen, die auf einem Abstiegsplatz steht. Wie zuletzt Coburg.

Der Auftritt in der heimischen Arena in Nürnberg bildet den Abschluss der Hinrunde, die Selke mit den Worten "sehr ordentlich" zusammenfasst - allerdings nur, wenn gegen die Niedersachsen am Ende zwei Punkte stehen. Auch für die Betriebstemperatur wäre ein Sieg sehr sehr wichtig.

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