Dreisprung-Franke überzeugt bei der "Deutschen"

23.2.2021, 06:22 Uhr
Dreisprung-Franke überzeugt bei der

© Foto: Theo Kiefner

Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten in der Helmut-Körnig-Halle in Dortmund landete von Hardenberg im Dreisprung auf Rang sieben und stellte dabei mit 14,95 Metern sogar eine neue persönliche Bestleistung auf. "Ich bin absolut zufrieden", sagte der Student im Gespräch mit dieser Zeitung am Sonntagnachmittag, als er sich im Auto auf der Heimfahrt nach Belmbrach befand. Nach einem Abstecher zu den Eltern ging es dann am Montag zurück nach Regensburg.

Für eines der Schwergewichte in der bayerischen Leichtathletik, die LG Telis Finanz Regensburg, ging von Hardenberg auch in Dortmund an den Start. Nach vielen Jahren bei der LG Landkreis Roth bzw. dem TV Eckersmühlen, Training an der Bertolt-Brecht-Schule in Nürnberg, Stützpunkttraining in der Quelle-Halle in Fürth und Kaderlehrgängen sowie der Station SCW Regensburg hat sich der 20-jährige Ex-Basketballer der SpVgg Roth zum Jahreswechsel der Techniker-Gruppe der Oberpfälzer angeschlossen – und hielt zusammen mit Gabriel Wiertz vom TuS Pfarrkirchen in Dortmund die Fahnen des Bayerischen Leichtathletik-Verbands (BLV) in seiner Disziplin hoch. Jener Wiertz war es auch, der mit dafür verantwortlich war, dass von Hardenberg sein primäres Ziel – Einzug ins Finale der acht besten Dreispringer – schnell abhaken konnte.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte coronabedingt in Abstimmung mit der Stadt Dortmund ja nur ein begrenztes Teilnehmerfeld zugelassen, ergo durften nur zehn Dreispringer an die Bahn treten. Letztlich waren es nur neun, und Gabriel Wiertz schied zudem verletzt aus, weshalb die verbliebenen acht Springer automatisch im Finale waren. "Mir hat es um Gabriel leid getan, ich kenne ihn ja aus Wettkämpfen auf Landesebene, er war oft mein Trainingspartner", bedauerte von Hardenberg das Ausscheiden des Konkurrenten.

Eintritt nur mit negativem Test

Zu diesem Zeitpunkt war der Wahl-Regensburger schon einigermaßen nervös, immerhin war es der erste nationale Wettkampf für ihn bei den Männern. Zu seiner Erleichterung hatte sich die erste Aufregung bereits am Samstagmorgen gelegt, der verpflichtende Corona-Schnelltest – von Hardenberg: "Ohne den bist du nicht in die Halle gekommen" – fiel negativ aus.

Und dann hatte er schon beim Aufwärmen "ein gutes Gefühl", berichtet von Hardenberg, "aber es dann bei einer nationalen Meisterschaft im Wettkampf umzusetzen, das ist noch einmal eine andere Geschichte". Zumal er auch wusste, dass Familie und Freunde den Live-Stream des Deutschen Leichtathletik-Verbands verfolgten und also auch ohne Zuschauer in der Halle Augen auf ihn gerichtet waren.


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Es gelang ihm, als er mit besagten 14,95 Metern seine neue persönliche Bestleistung – die alte hatte bei 14,81 Metern gelegen – aufstellte. In der Folge versuchte er sich noch an den 15 Metern, doch die sollten ihm nicht mehr gelingen. Benjamin Gassioui vom VfL Winterbach dagegen schon, weshalb Benedikt von Hardenberg zwischenzeitlich auf Rang acht abgerutscht war. Vermeintlich, denn eine Nachmessung dieser gesprungenen Weite ergab, dass ein Fehler vorlag. Die Weite wurde um einiges nach unten korrigiert, die 14,95 Meter bescherten von Hardenberg also endgültig Rang sieben.

Den Sieg holte sich in überlegener Manier Favorit Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) mit einer Weite von 17,00 Metern vor Felix Wenzel (SC Potsdam, 15,70) und Christoph Garritsen (TSV Bayer 04 Leverkusen, 15,58). "Mega happy", war von Hardenberg schließlich mit diesem Resultat, auch angesichts der Tatsache, dass "ich nur einen echten Wettkampf in der Vorbereitung hatte, ansonsten war nur Training möglich. Aber wenigstens das". Fairerweise fügte der Rother auch hinzu, dass es für andere Sportler am Samstag der erste Wettkampf in dieser Hallensaison war.

Die ist nun für Benedikt von Hardenberg auch schon wieder beendet, nach einer Woche Pause geht er ins Aufbautraining für die Freiluft-Saison. Wie das genau aussehen wird, das ist auch für die Leichtathleten im Hinblick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie nicht planbar. "Normalerweise ist an Ostern immer ein Trainingslager angesagt", sagt von Hardenberg. Dass ein solches in diesem Jahr stattfinden kann, bezweifelt wohl nicht nur er. Es sieht so aus, als hätte Benedikt von Hardenberg erst einmal Zeit für weitere Trainingseinheiten in Regensburg – und für Klausuren an der Uni.

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