Freude und Frust: Erstes Ligapokal-Heimspiel der HC Erlangen U23

18.4.2021, 18:08 Uhr
Freude über das Spielen, Frust nach dem Spiel: Die Drittliga-Handballer des HCE waren nach der Niederlage im ersten Ligapokal-Heimspiel enttäuscht. 

© Harald Sippel, NN Freude über das Spielen, Frust nach dem Spiel: Die Drittliga-Handballer des HCE waren nach der Niederlage im ersten Ligapokal-Heimspiel enttäuscht. 

Auf dem Feld waren alle da, zwei Mannschaften, ihre Coaches, die Schiedsrichter und Boden-Wischer, dazu die Fotografen, der Hallensprecher und sein Co-Kommentator. Rund 80 Leute waren am Samstagabend in der Hiersemannhalle - und doch mindestens 300 zu wenig. "Die Zuschauer", sagt Tobias Wannenmacher, "haben natürlich gefehlt." Ein paar Hundert kommen bei einem Drittliga-Spiel in der Regel, in der Vergangenheit waren es bei den Derbys auch mal 1000. Ohne sie wirkt die Halle, die Schauplatz so vieler Handballfeste war, leer.

Nach mehr als einem Jahr Corona-Geisterspiele aber scheint man sich auch daran zu gewöhnen. So geht es zumindest Tobias Wannenmacher, dem Trainer der U23 des HC Erlangen. "Die Spannung in der Truppe war da, man wusste zudem, dass ein Livestream läuft, da fühlt man sich schon beobachtet." Eine Wahl haben die Handballer sowieso nicht - sie dürfen seit einer Woche wieder spielen, und das ist schon ein Privileg in Zeiten, in denen Amateursportler ihre Teamkollegen seit Monaten nicht gesehen haben.

Mit seiner zweiten Mannschaft tritt der HCE im Ligapokal an - unter strengen Auflagen. Vor jedem Spiel machen die Sportler Corona-Tests. Andere Teams können sich in diesem Wettbewerb für den DHB-Pokal qualifizieren, für die Erlanger geht es lediglich um Spielpraxis für die eigenen Talente. "Wir wollen weiterhin Spieler Richtung erste Mannschaft entwickeln", sagt Wannenmacher. "Die Jungs sind sich aber bewusst, welch großes Privileg das ist."

Kommentiert von Jakob Hoffmanns und Tarek Marschall

Auf dem Feld haben die Spieler das auch gezeigt. Obwohl sie erst seit drei Wochen wieder handballspezifisch trainieren, haben sie im ersten Heimspiel des Wettbewerbs überzeugt. Und das ohne vier Stammkräfte: Es fehlten Yannik Bialowas, der mit Zweitspielrecht in Rimpar Erfahrung sammelt, Johannes Beyer, der mit einer Fußverletzung geschont wird, sowie Daniel Mosindi und Tarek Marschall, die als Teil des Bundesliga-Kaders zuletzt in Quarantäne mussten.

Marschall war am Samstag trotzdem wichtig, als Co-Kommentator und DJ unterstütze er Jakob Hoffmanns in der Sprecherkabine. Die Partie gegen die SG Pforzheim/Eutingen war bis zur Pause ausgeglichen (13:13). "In der zweiten Halbzeit haben uns fünf bis sieben gegnerische Angriffe die Punkte gekostet", sagt Wannenmacher, der HCE hatte in der Abwehr zu sehr nachgelassen und unterlag schließlich mit 28:31. "Das sind zu viele Gegentore", moniert der Coach. Für die surreale Atmosphäre und die besonderen Umstände aber war das Spiel in Ordnung. Für mehr fehlten vielleicht einfach: die Fans.

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