"Gute Basis": DFL-Plan sorgt beim Kleeblatt für Erleichterung

23.4.2020, 18:14 Uhr
Auch für das Fürther Kleeblatt soll der Ball bald wieder rollen.

© Sportfoto Zink / MeZi, NZ Auch für das Fürther Kleeblatt soll der Ball bald wieder rollen.

In einer Telefonkonferenz mit diesem Verlag kann man die Erleichterung und Genugtuung durch den Hörer spüren. Vor allem das Volumen der Testkapazitäten rechnet Geschäftsführer Holger Schwiewagner genüsslich vor: "Es wurde anschaulich, über welches Volumen wir reden: 0,5 Prozent der Gesamtkapazität braucht der Profifußball, also 20.000 von 818.000 Testkapazitäten, die deutschlandweit wöchentlich möglich sind."

Seinem Funktionärskollegen Rachid Azzouzi hingegen ist es wichtig zu betonen, dass "sich der Fußball zurücknehmen würde", sobald es negative Signale aus der Politik "und den Laboren" gäbe. "Alles ist immer rein spekulativ." Mit Nachbesserungen sei immer zu rechnen. Die gegründete "Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" habe "eine gute Basis geschaffen", auf die Politik und Robert-Koch-Institut nun reagieren könnten. Sportgeschäftsführer Azzouzi ist eine andere Zahl wichtig: "Aus den 14 im Profifußball festgestellten Corona-Fällen entstanden keine weiteren Infektionen." Das sage doch aus, wie gewissenhaft sich die Branche an die strengen Vorgaben halte. Schwiewagner ergänzt: "Wir meinen es ernst, den Beruf weiter ausüben zu wollen."

Azzouzi widerspricht Leitl

Azzouzi widerspricht derweil seinem Trainer Stefan Leitl, der sich im Kleeblatt-Podcast "Fürther Flachpass" skeptisch über einen Wiederbeginn am 9. Mai geäußert hat. Seine Spieler seien ohne drei Wochen volles Mannschaftstraining überhaupt nicht vorbereitet auf die hohe Belastung von neun Ligaspielen bis Ende Juni. Fürths Manager sagt dazu nur: "Aktuell ist nicht die Zeit für 'Wünsch dir was'. Es gibt immer Dinge, die besser wären."

Zur zurückgekehrten guten Stimmung trägt die Aussicht auf die Fernseh-Millionen bei. Schwiewagner berichtet aus der Konferenz: "Das Geld aus der TV-Vermarktung stünde fast vollständig zur Verfügung. Die DFL hat signalisiert, dass nahezu Einigkeit herrscht mit den Partnern." Ausschüttungen seien pro gespieltem Spieltag angedacht.

Aus für die E-Sport-Abteilung

Trotz der Aussicht auf das TV-Geld hat die SpVgg neben der Anmeldung von Kurzarbeit weitere Konsequenzen aus der Misere gezogen: Am Ende der zweiten Saison stellt der Verein seine E-Sport-Abteilung wieder ein, die derzeit sogar um den Titel spielt und jüngst das Derby gegen den Club gewonnen hat. "Das war leider ein Kostenblock", begründet Schwiewagner die Maßnahme.

Pressesprecher Immanuel Kästlen fügt hinzu: "Die Sponsoreneinnahmen werden in Zukunft nicht mehr." Die aber wären für ein Imageprojekt wie die E-Sport-Abteilung essentiell, wenngleich sie nicht allzu viel Geld verschlingen dürfte: Die Profi-Spieler sind bei einer Agentur angestellt, mit der die SpVgg zusammenarbeitet. Das Ende muss jedoch nicht endgültig sein: Eine Rückkehr in diesen Trendsport will man sich offenhalten.

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