Hack und mehr! Das wird für den FCN heute wichtig

21.9.2019, 05:35 Uhr
Luftsprünge würde Nürnbergs Lieblingsverein nur allzu gerne auch gegen den KSC vorführen: Robin Hack kennt sich aus damit.

© Sportfoto Zink / DaMa Luftsprünge würde Nürnbergs Lieblingsverein nur allzu gerne auch gegen den KSC vorführen: Robin Hack kennt sich aus damit.

Man of the Match reloaded? "Ich denke, dass er ein sehr wertvoller Spieler werden kann", formuliert Damir Canadi vor der Kraftprobe mit Karlsruhe als Schlusssatz. Nürnbergs Trainer wählt die Worte mit Bedacht. Und meint in der PK? Natürlich Robin Hack. Den Mann also, der zuletzt gegen Darmstadt schon wahnsinnig wertvoll war. Und der bereits wenige Tage zuvor bei seiner Startelf-Premiere für Deutschlands U21 mit drei Toren binnen zehn Minuten zeigte, dass sich der von Hoffenheim gekommene Rohdiamant beim Altmeister anschickt, zum echten Sturmjuwel zu werden. "Robin hat sich schnell entwickelt, das war so nicht voherzusehen", konstatiert der Club-Coach, der Hack wie schon Trainer vor ihm “großes Potenzial“ attestiert. Und der nicht ohne Grund vermutet, dass die "Einberufung ins Nationalteam" und das daraus resultierende Selbstbewusstsein wesentlichen Anteil daran hatten, dass der Jungspund am Böllenfalltor zwei Tore macht. Und sich in einer brillanten Form befindet.

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Geschliffen werden muss Nürnbergs Hoffnungsträger  gleichwohl. Nichts anderes kann und darf ein Trainer sagen. "Es war eine tolle Woche. Doch er muss seinen Teil dafür tun, dass er wieder präsent und stabil im Spiel ist". Hier sei noch Luft nach oben, urteilt Mannschaftsdenker Canadi über den rot-schwarzen Mehr-Wert-Spieler, der im keine 30 Kilometer von Karlsruhe entfernten Pforzheim geboren, mit dem Opa Tag für Tag in die Fächerstadt fuhr, bei jedem Heimspiel dabei war und bis 2012 in den Jungendmannschaften des KSC das Brillieren probte.

 

Personal, System und eine Wunschvorstellung: Enrico Valentini, von 2014 bis 2017 ebenfalls im Wildpark tätig, wird dem FCN im Heimspiel gegen die Badener definitiv fehlen. Ein Muskelfaserriss, zugezogen beim Aufwärmprogramm in Darmstadt, nimmt den Zabo-Italiener für die nächste Zeit aus dem Trainings- und Spielbetrieb, sodass wie schon in Südhessen Oliver Sorg auf der rechten Club-Bahn  starten wird. In welchem System eigentlich? Dreier-, Vierer-, Fahhradkette? Wie sich der FCN, der gegen die Lilien im Abwehrverbund erneut veritable Schwächen offenbarte, vor Christian Mathenia, dem Canadi auf der Pressekonferenz explizit den Rücken stärkte, anordnen wird, ließ der Trainer offen. Die Systemfrage stellt sich für Canadi auch nicht. Einwürfe, ein Standard und der fatale Mathenia-Erras-Crash - ein Kommunikationsproblem also - hätten vier der letzten fünf Gegentore zur Folge gehabt. Das habe wenig mit Taktik, sondern vielmehr mit “Individualität“ zu tun, sagt der Wiener, der die Vorzüge der Dreierkette weiterhin darin sieht, dass die vor allem offensiv eingeplanten Geis, Hack und Behrens eine bessere Absicherung erhalten.

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Wichtig - betont Canadi - sei eh, dass man gegen Karlsruhe nicht so verhalten wie in Darmstadt aus den Startlöchern komme. Sondern mit Nachdruck, mutig, das Match von Beginn an gestaltend. Angesichts eines im Vergleich zur ersten Hälfte deutlich verbesserten FCN-Durchgangs analysiert der Coach des Almeisters, der die guten Spielphasen seines Teams verlängert sehen möchte, das zu Recht. "Wir müssen die Torchancen besser nutzen und das Spiel vielleicht ein wenig früher entscheiden.", moniert Nürnbergs Matchplaner. Bestenfalls - so die Wunschvorstellung - schon heute gegen Karlsruhe. 

 

Unterschriften, Prognose, Überschriften: Vor mehr als 30.000 Zuschauern im Achteck sollte es - so formulierte es auch FCN-Pressesprecher Daniell Westgate auf der PK - idealerweise ein gutes Club-Spiel geben. Zumal eine Vielzahl, wenn nicht sogar alle Zuschauer nach Abpfiff eingeladen sind, den Akteuren im Stadioninnenbereich vor der Nordkurve Autogramme abzufordern. Gegen die vom ehemaligen FCN-Coach Alois Schwarz trainierten Aufsteiger aus Karslruhe sollte dies dem Aufstiegsaspiranten gelingen. Seine offensive Qualität hat der Club in den letzten Spielen - siehe Michael Freys Treffer zum 2:1 in Darmstadt - brachial gezeigt. Verhindert und vermeidet der FCN auch unnötige Gegentore, kann er gegen Karlsruhe - vielleicht sogar in Person von Robin Hack - beweisen, dass er nicht nur Unter-, sondern auch erneut Überschriften beherrscht. 

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