Saisonziel verfehlt, aber:

Kommentar: Keine Saison zum Vergessen vom HCE

28.6.2021, 06:00 Uhr
Eine echte Mannschaft: Der HC Erlangen 2020/21 wuchs eng zusammen.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Eine echte Mannschaft: Der HC Erlangen 2020/21 wuchs eng zusammen.

Chance und Risiko. Als der HC Erlangen im Oktober in die Mammutsaison startete, die gestern, 38 Spiele später, endete, rechneten sich die Verantwortlichen einen einstelligen Tabellenplatz aus. Die Spielzeit, das orakelte Aufsichtsratschef Carsten Bissel damals, als die dritte Welle der Pandemie noch bevorstand, unterliege aber sehr vielen Ungewissheiten. "Nicht nur den üblichen wie Schiedsrichtern, Verletzungen oder Leistungsschwankungen, sondern auch vielen weiteren. Wenn uns all diese Faktoren nicht negativ beeinflussen, haben wir schon das Ziel, deutlich besser abzuschneiden als im letzten Jahr." Nun ja.


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Unzählige Verletzungen und eine zweiwöchige Quarantäne mitten während der Spielrunde beeinflussten den HC Erlangen so sehr, dass er als Tabellendreizehnter nicht nur den einstelligen Tabellenplatz klar verfehlt hat, vielmehr noch sollte er froh sein, dass das Handballjahr endlich vorbei ist. Das klingt ein bisschen wie eine Spielzeit zum Vergessen, ganz so schlimm war es aber doch nicht, denn: Die Mannschaft ist daran gewachsen.

Mussten sich ihre Fans im November noch Sorgen machen, ob die Profis mental die jeweils richtige Einstellung zum Gegner finden, ist das in den letzten Wochen zur großen Stärke geworden: Der Einsatz stimmte in jedem Spiel, mit viel Leidenschaft stemmte sich die Mannschaft, die in der Schlussphase einem "kunterbunten Haufen" glich, wie Trainer Michael Haaß selbst sagte, gegen drohende Niederlagen.

Das Pech der Verletzten war die Chance der Jungen: Spieler wie Tarek Marschall, Benedikt Kellner, Stefan Bauer, Janis Boieck und Yannik Bialowas sammelten viel Erfahrung und Spielzeit, was noch sehr wertvoll werden kann. Das ist einerseits ein Verdienst von Trainer Michael Haaß, der den jungen Kräften konsequent das Vertrauen schenkte, andererseits zeigt es, dass der Unterbau der Profiabteilung ebenfalls sehr seriös arbeitet.

Es spricht vieles dafür, dass der HCE 2022 besser abschneidet. Stand jetzt.

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