HC Erlangen

Vertragsverlängerung! Haaß bleibt bis 2024

4.8.2021, 09:00 Uhr
Positives Feedback aus allen Richtungen: Michael Haaß ist beliebt in Erlangen, Haaß wiederum fühlt sich hier längst sehr wohl. Gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, NNZ Positives Feedback aus allen Richtungen: Michael Haaß ist beliebt in Erlangen, Haaß wiederum fühlt sich hier längst sehr wohl. Gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Ob er sich nach dieser in allen Belangen bemerkenswerten Spielzeit nun schon wie ein alter Trainer-Fuchs fühlt? "Nein, überhaupt nicht", hat Michael Haaß vor wenigen Tagen beim Trainingsauftakt seines HC Erlangen gesagt: "Es ist wieder neu, es ist wieder spannend, aber man weiß ein bisschen mehr, was passiert." Und nach einer kurzen Kunstpause, garniert mit einem breiten Grinsen: "Na ja, so ungefähr."

Seine erste richtige Saison als Cheftrainer hat Michael Haaß nachhaltig vor Augen geführt, dass man Vieles nicht planen kann. Ständig verletzte sich irgendwer, nicht nur punktuell fielen sechs Stammspieler aus, irgendwann streckte das Coronavirus das ganze Team nieder. Haaß saß Tausende Kilometer im Bus, er hat sich weit mehr als Hundert Stunden Videomaterial von Spielen angesehen, er hat mit seiner Mannschaft überraschend deutliche Siege gegen Spitzenteams der Liga eingefahren und krachende Niederlagen gegen Abstiegskandidaten kassiert. Vor allem hat er aber: die Ruhe bewahrt.

"Ich habe hier noch was vor", sagt Haaß

Wer René Selke, den Geschäftsführer des HCE, fragt, warum der Verein mit seinem jungen Trainer nun sogar vorzeitig verlängert hat, der bekommt eine lange Liste von Antworten, und eben auch die: "Er strahlt eine große Ruhe aus, bewahrt immer einen kühlen Kopf und verfällt nicht in Hektik", sagt Selke. Auch nicht in einer Saison, in der man eigentlich einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel ausgegeben hatte, und am Ende - was aufgrund der Umstände nicht völlig überraschend kam - nur Dreizehnter wurde.

In Erlangen trauen sie Haaß vollumfänglich zu, dass man in den kommenden Jahren die gemeinsamen Ziele Stück für Stück erreichen kann. "Ich habe hier noch was vor", versucht sich der Trainer an einer kleinen Kampfansage, auch wenn er dann nicht zu konkret werden will; klar, der einstellige Tabellenplatz, aber natürlich wird im Umfeld auch schon immer mal wieder das Wort "Europapokal" geraunt. "Man muss da sehr, sehr vorsichtig sein mit solchen Aussagen", sagt Haaß. Mindestens zehn Klubs haben ja das selbe Ziel und so mancher ist daran bereits krachend gescheitert; zu viel Brechstange, zu wenig Geduld, hat Haaß beobachtet. Er, das ist keine große Überraschung, setzt auf Geduld. So hat er es auch gehalten, als er noch als Spielmacher auf dem Feld stand.

"Kein besserer Trainer für den HCE", glaubt Selke

2016 ist er als Spieler nach Erlangen gekommen und als sich irgendwann abzeichnete, dass es seine letzte Station als Handball-Profi werden könnte, hat Carsten Bissel nicht lange gezögert. Der Aufsichtsratsvorsitzende war überzeugt davon, dass Haaß auch einen guten Trainer abgeben könnte, vor allem war er überzeugt, dass er dem HCE ein sehr guter Trainer sein könnte. Die vergangene Saison hat die Verantwortlichen darin bestätigt, nun wurde das gemeinsame Arbeitspapier bis 2024 verlängert.

"Wir sind überzeugt davon, dass es langfristig keinen besseren Trainer für den HCE gibt", sagt Selke. Aus der Mannschaft gab es viele positive Rückmeldungen, manche Spieler haben nicht nur, aber auch wegen Haaß ihre Verträge verlängert. Dass die Mannschaft auch dann noch Erfolge feierte, als viele Routiniers ausfielen und mehrere junge Spieler zentrale Rollen einnehmen mussten, "hat nur geklappt, weil sie gut geführt wurde", glaubt Selke. Menschlich passt es mit dem 37 Jahre alten Essener, der sich mit seiner Familie hier sehr wohl fühlt. Taktisch passt es auch. Und es gilt für Haaß das gleiche wie für den ganzen Verein, findet Selke: "Da sind noch jede Menge Entwicklungsmöglichkeiten." Noch ist Haaß ja kein alter Trainer-Fuchs.

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