Hopp, Hass - und der FCN? Keller positioniert sich klar

5.3.2020, 15:48 Uhr
Hopp, Hass - und der FCN? Keller positioniert sich klar

Nach über 30 Jahren im Profifußball ist Jens Keller mit den Ritualen und Reflexen der Medienbranche bestens vertraut. "Warum habe ich gewusst, dass das auch in dieser Pressekonferenz nicht an mir vorbeigeht", stöhnte der Trainer des 1. FC Nürnberg mit gequältem Lächeln, als ihn ein Journalist nach seiner Meinung zum "Fall Hopp" und den möglichen Folgen gefragt hatte.

Nun ist Keller – anders etwa als redseligere Kollegen wie Freiburgs Christian Streich – ein Trainer, der sich nur ungern zu Themen außerhalb seines direkten Zuständigkeitsbereichs äußert. In diesem speziellen Fall sah sich aber selbst Keller zu einer knappen, aber klaren Ansage veranlasst: "Ich stehe als Trainer und als Mensch gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Hass, dafür ist in meiner Welt kein Platz", betonte der Schwabe, das Wort "Respekt" werde bei ihm großgeschrieben. "Wenn ein Spieler von uns extrem rassistisch beleidigt werden würde, weiß ich nicht, was ich in dem Moment machen würde, wenn im Spiel Emotionen da sind", fügte Keller an.

+++ Heimspiel gegen Hannover: Keller hat beim FCN die Qual der Wahl +++

Der Worst Case und ein Club "im ständigen Dialog"

Beim Club hofft man natürlich, dass am Freitag (18.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) im Heimspiel gegen Hannover 96 weder rassistische Ausfälle noch die in der Ultras-Szene derzeit ja sehr populären Beleidigungen gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp zu hören respektive sehen sein werden – immerhin könnte nach DFB-Weisung im Worst Case sogar ein Spielabbruch drohen. Wie Pressesprecher Christian Bönig ergänzte, sei der Verein "im ständigen Dialog" mit diversen Fanklubs, ein Feedback werde in den nächsten Tagen erwartet. Man darf also gespannt sein, wie die Nordkurve im Max-Morlock-Stadion auf die aktuellen Entwicklungen reagieren wird.

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