Ice Tigers im Viertelfinale: Bast sucht noch nach Worten

13.3.2019, 06:48 Uhr
Erbittert: Mark Zengerle und Jason Bast (rechts) rangeln stellvertretend für Bremerhaven und Nürnberg um Zentimeter.

© Sportfoto Zink / ThHa Erbittert: Mark Zengerle und Jason Bast (rechts) rangeln stellvertretend für Bremerhaven und Nürnberg um Zentimeter.

Aus dem Gesicht dieses kahlköpfigen Mannes mit dem mächtigen Bart wollte das Grinsen einfach nicht mehr weichen. Zum dritten Mal in Serie hat Jason Bast eine 1. Playoff-Runde in der Deutschen Eishockey Liga gewonnen und das Ticket fürs Viertelfinale gelöst. In seinen ersten beiden Jahren war ihm das mit den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven geglückt. Im dritten Jahr schaffte er es mit den Thomas Sabo Ice Tigers – gegen Bremerhaven. Zufrieden saß der Stürmer danach auf dem Rad, um die Beine wieder zu lockern und tat sich schwer Worte zu finden für das Weiterkommen seiner Nürnberger. "Ich kann das nicht wirklich beschreiben, es hat sich so gut angefühlt, zu sehen wie die Scheibe reingegangen ist", erklärte Bast.

Gefeierter Matchwinner war Dane Fox, der das belohnte, was Bast so ausdrückte: "Wir haben so hart gekämpft, was wir alles überwunden haben mit den Strafzeiten im zweiten Spiel der Serie, so was habe ich noch nicht erlebt." Und Bast hat schon einiges erlebt, das längste Spiel seiner Karriere war zum Beispiel nicht das am Freitag mit den Ice Tigers gegen Bremerhaven, sondern eines in Nordamerika. "Ich war schon mal bei einem Sieg in der vierten Verlängerung dabei", erinnerte er sich.

So lange dauerte das dritte und entscheidende Duell am Sonntag mit den Pinguins nicht, Nürnberg gewann nach 63:36 Minuten mit 3:2, für den weiteren Verlauf der Playoffs sicher kein Schaden mit Blick auf die körperliche und geistige Frische. Schon am Mittwoch (19.30 Uhr) geht es mit dem ersten Spiel bei den Adlern aus Mannheim weiter. Auch wenn die Beine der Ice Tigers frisch und ausgeruht wären, würde der souveräne Sieger der Hauptrunde aus der Quadratestadt als Favorit ins Rennen gehen. Drei Spiele in der 1. Playoff-Runde gegen Bremerhaven, das die Ice Tigers bisweilen aufrieb, machen da keinen Unterschied. Mental aber könnten sie ein Pluspunkt sein.

"Wir haben Selbstvertrauen durch die gewonnene Serie", sagte Oliver Mebus. Wer zusammen kämpft, kann daran wachsen, einen Kick bekommen. Nürnberg überstand gegen Bremerhaven gerade im zweiten Spiel in der Verlängerung eine grotesk hohe Zahl an Strafen ohne Gegentreffer. Die Unterzahl war ein Trumpf, genau wie Keeper Niklas Treutle. "Ohne ihn hätten wir ein bisschen alt ausgesehen", adelte Verteidiger Tim Bender Nürnbergs Torhüter.


Fans empfangen Ice Tigers nach Sieg in Bremerhaven


Die Leistungen von Treutle, das Blocken der Schüsse führte Bast dafür an, dass die Ice Tigers nun die Mannheimer herausfordern. "Deswegen haben wir gewonnen", beschrieb der im kanadischen Regina geborene Angreifer mit deutschem Pass. Bast verließ seine alte Wirkungsstätte an der Wesermündung aber nicht, ohne wie viele andere Ice Tigers auch den Kampf des von Verletzungen gebeutelten Gegners zu würdigen. Nur vier gelernte Verteidiger konnte Bremerhavens Trainer Thomas Popiesch aufbieten. "Das verdient Respekt", befand Bast, ehe er in den Bus stieg und Bremerhaven hinter sich ließ.

Am Montag stand Regeneration im Vordergrund, nun liegt der Fokus auf Mannheim, heute steht normales Training auf dem Plan. Kräfte sammeln, Konzentration schärfen, bevor es ab Mittwoch gegen den großen Titelfavoriten geht. Zum neunten Mal treffen Ice Tigers und Adler in den Playoffs aufeinander. Bisher hatte Mannheim immer das bessere Ende für sich.

Ice Tigers locken angeblich Augsburgs Stewart

In die Trainersuche der Ice Tigers hat die Augsburger Allgemeine kurz vor dem Start des Viertelfinales neuen Schwung gebracht. Laut Angaben der Zeitung sollen die Nürnberger Augsburgs Coach Mike Stewart mit einem Dreijahresvertrag locken. Der Kanadier steht bei den Panthern seit 2015 hinter der Bande und führte sie in der laufenden Saison auf Rang drei.

Die Viertelfinaltermine der Ice Tigers gegen Mannheim: Mittwoch, 13. März Auswärtsspiel (19.30 Uhr); Freitag, 15. März Heimspiel (19.30 Uhr); Sonntag, 17. März (19.00 Uhr), Auswärtsspiel; Freitag, 22. März Heimspiel (19.30 Uhr).

DEL, Viertelfinale, Spiel 1 (best of seven): Augsburger Panther – Düsseldorfer EG, Kölner Haie – ERC Ingolstadt (beide Di., 19.30), EHC Red Bull München – Eisbären Berlin (Mi., 19.30).

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