Mittelstürmer Sheehy soll überraschen

Ice Tigers krallen sich einen Rohdiamanten

7.7.2021, 13:25 Uhr
Routiniert im Jubeln: Für die Golden Gophers hat Tyler Sheehy regelmäßig getroffen. 

© Scott W. Grau/Icon Sportswire, NN Routiniert im Jubeln: Für die Golden Gophers hat Tyler Sheehy regelmäßig getroffen. 

Jung und hungrig sollte er sein, ein sogenannter Zwei-Wege-Stürmer, stark am Bullypunkt. So wurde dieser Mittelstürmer von den Ice Tigers vorgestellt, der direkt vom College nach Nürnberg wechselte. Einen Sommer später sucht Tyson McLellan nach einem neuen Arbeitgeber. Als jung und hungrig hat er sich erwiesen, für eine Importspieler-Lizenz in DEL aber war er nicht konstant, letztlich nicht gut genug. Sein Name steht mittlerweile exemplarisch für eine eher unglückliche Transfersaison. Einen Sommer später hat Stefan Ustorf angekündigt, es besser machen zu müssen. Auf den ersten Blick aber scheint der neue Sportdirektor einen ähnlichen Spieler geholt zu haben.

Auch Tyler Sheehy hat vier Jahre lang Universitäts-Eishockey gespielt. Den Golden Gophers, der Mannschaft der University of Minnesota, war der US-Amerikaner in den letzten beiden Jahren ein produktiver Kapitän. In seinem zweiten Studienjahr war Sheehy bereits einer der besten Scorer der gesamten NCAA, am Ende legte er noch einmal 41 Punkte in 38 Spielen auf. Von den Scouting-Abteilungen der NHL-Klubs wurde er trotzdem nicht hoch gehandelt. Bei der Draft, der jährlichen Talenteverteilung, wurde sein Name nicht aufgerufen.

"Eindeutige Stärken in der Offensive"

Sheehy begann seine Profi-Karriere deshalb in der East Coast Hockey League, der dritthöchsten Spielklasse nach der National Hockey League und AHL. In der ECHL aber schlug Sheehy ein. Nach 70 Punkten in 47 Partien für die Allen Americans wurde er zum Neuling des Jahres gewählt, trotzdem schaffte er es in der Organisation der Minnesota Wild nicht an den gedrafteten Talenten vorbei. Bei seinen Ausflügen in die AHL bekam er nicht die Eiszeit, die ein nachweislich spielintelligenter Center wie er bräuchte. Und weil sich das nicht ändern wird, setzt der 25-Jährige seine Karriere in Nürnberg fort. Auf den zweiten Blick ist Sheehy also ein talentierter Spieler - nicht mehr ganz jung, aber eindeutig hungrig, führungs- und offensivstark.

„Tyler hat in den vergangenen beiden Spielzeiten gezeigt, dass er weiß, wie man offensiv produzieren kann. Er ist ein Spieler, der sich in Europa etablieren möchte und hier eine lange und erfolgreiche Karriere haben will." So lässt sich Ustorf in der Pressemitteilung des Klubs zitieren. Nach dem Scouting sollen persönliche Gespräche den Sportdirektor überzeugt haben.

Cornel und Pollock kommen nicht zurück

Hinter Ryan Stoa (ebenfalls einst Kapitän einer College-Mannschaft, danach aber mit einer Karriere, die ihn in die NHL geführt hat) soll Sheehy künftig die zweite Angriffsreihe der Ice Tigers aufs Eis führen. Das bedeutet auch, dass für Eric Cornel und Brett Pollock, jene ebenfalls jungen und hungrigen Nordamerikaner, die wie McLellan von Coach Frank Fischöder und dem damaligen Sportdirektor André Dietzsch ausgesucht worden waren, kein Platz mehr ist. Mit Luke Adam soll zumindest weiter Kontakt gehalten werden.

Mit Sheehy aber glauben die Ice Tigers einen jener Spieler gefunden zu haben, deren Namen zumindest noch nicht auf den Listen der zahlungskräftigen DEL-Konkurrenten zu finden sind. Noch einmal Ustorf: "Wir hoffen und gehen davon aus, dass er bei uns den nächsten Schritt machen und uns in den Top sechs im Sturm weiterhelfen wird. Seine Stärken sind eindeutig in der Offensive zu finden, er wird unser Powerplay beleben und ist vielseitig einsetzbar.“

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