Erkenntnisse aus dem ersten Auswärtssieg

Ice Tigers verlassen Wolfsburg mit einem Lächeln

20.10.2021, 11:02 Uhr
Okay, das Foto stammt aus einem Heimspiel: Am Dienstagabend dürften sich Tim Bender (von links), Patrick Reimer und Niklas Treutle wie auf einer Ehrenrunde gefühlt haben.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, NN Okay, das Foto stammt aus einem Heimspiel: Am Dienstagabend dürften sich Tim Bender (von links), Patrick Reimer und Niklas Treutle wie auf einer Ehrenrunde gefühlt haben.

Gegenüber das Spaßbad, nebenan die Bowlingbahn – erfahrene Ice Tigers kennen die Eishalle am Allersee, ihre Erinnerungen sind nicht angenehmsten. An diesem Mittwochabend aber ging es für Patrick Reimer und Niklas Treutle nicht um alles oder nichts, Playoffs sind derzeit überhaupt kein Thema. Es ging darum, Eishockey zu arbeiten, 60 Minuten lang. Und weil das den Ice Tigers sogar 65 Minuten lang gelang, verließen sie Wolfsburg am späten Dienstagabend mit einem Lächeln auf den Lippen.

Nürnberg hat sein erstes Auswärtsspiel gewonnen, weil die Mannschaft zwar ihre Fehlerquote nicht auf Null reduzieren konnte, aber zu Fünft oder zu Viert alles dafür getan hat, dass Fehler nicht zu Gegentoren wurden, weil Ryan Stoa nach einem Pfostentreffer und einem Alleingang seinen eigenen Abpraller aus der Luft in das 2:1 verwandelt hatte, weil Torhüter Treutle in der Verlängerung nicht nur den durchgebrochenen Anthony Rech stoppte und weil Kapitän Reimer den letzten Penalty sehr souverän per Rückhand zum 3:2 (1:1, 1:0, 0:1, 0:0, 1:0) verhandelt hatte. Tom Rowe hatte eine andere Erklärung: „Unser Höhepunkt war unser Zweikampfverhalten.“

Grizzlys im Glück

Eishockeytrainer reduzieren Spiele gerne auf den Kampf, den battle. Wer es mehr will, gewinnt. So einfach ist es – natürlich nicht. Denn das der neue Trainer seit seinem ersten Training am vergangenen Donnerstag genau die richtigen Anpassungen vorgenommen hat, das würdigte danach Niklas Treutle. Rowe hat keine Wunderdinge angekündigt, aber die Ice Tigers offenbar tatsächlich stabilisiert – auch darin, eine Balance zwischen ihren aufregenden Tempospiel und einer verlässlichen Defensive herzustellen.

Gegen Krefeld hat das noch nicht funktioniert, in Wolfsburg schon. Mike Stewart, Trainer der stark gestarteten Grizzlys, stellte danach fest, dass seine Mannschaft Glück hatte, „nach 40 Minuten“ nur 1:2 im Rückstand gelegen zu haben. Und hätte sich nicht Dane Fox tief im Wolfsburger Drittel eine Strafe geleistet, die Spencer Machacek mit dem 2:2 bestrafte, wer weiß schon… Auf der Nürnberger Bank sah man Spieler und Trainer danach trotzdem lachen. Fabrizio Pilu (18) brachte erst Tim Fleischer (21) und dann Coach Rowe (65) zum Schmunzeln. In Wolfsburg war das so kaum zu erwarten.

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