Auch Iserlohn-Heimspiel muss verlegt werden

Vier Stunden vor dem Bully: Nächstes Ice Tigers-Spiel abgesagt

Sebastian Böhm

Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

6.3.2022, 13:37 Uhr
Kein Wiedersehen: Die Ice Tigers werden nicht bei den Tigers jubeln. 

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Kein Wiedersehen: Die Ice Tigers werden nicht bei den Tigers jubeln. 

Tom Rowe hat noch angeboten, die Schlittschuhe zu schleifen. Am Sonntag sind die Ice Tigers mit der Gewissheit aufgewacht, dass sich auch Ralf Neiß und Sven Gibb infiziert hatten. Stürmer sind wichtig für Eishockey-Mannschaften, Verteidiger noch ein bisschen wichtiger, Torhüter ob ihrer Alleinstellungsmerkmale am wichtigsten. In ihrer Bedeutung aber völlig unterbewertet sind: Betreuer. Neiß und Gibb machen bei den Ice Tigers alles, außer Tore schießen und verhindern. Die Bereitschaft aber war schnell formuliert, sich auch diese vielfältigen Aufgaben noch aufzuteilen.

Rowe war zehn Jahre alt, als er zuletzt Schlittschuhe geschleift hatte. Seitdem sind 55 Jahre vergangen, der Cheftrainer aber wäre bereit gewesen, sich wieder an die Schleifmaschine zu stellen. Bis auch sein jüngstes Testergebnis in Nürnberg ankam – positiv. Drei Stunden später waren das Auswärtsspiel am Sonntag in Straubing und das Heimspiel am Dienstag gegen Iserlohn abgesagt.

Verlegen - nur auf welchen Tag?

Nach Ryan Stoa, Daniel Schmölz, Niklas Treutle und Lukas Ribarik haben sich zwar keine weiteren Spieler infiziert. Nachdem aber auch für die Bietigheim Steelers, am Mittwoch beim 1:5 in Nürnberg noch Gäste der Ice Tigers, nach „zahlreichen positiven PCR-Befunden“ vom zuständigen Gesundheitsamt eine Quarantäne für das komplette Team verordnet wurde, reagierte nun auch die Behörde in Nürnberg. Die erste Infektionswelle im Januar hatte die Ice Tigers noch überspült. Bei den bitteren Niederlagen in Ingolstadt (1:10) und Augsburg (4:9) waren die Minimalaufgebote nicht konkurrenzfähig.

Wie schon für das auf den 25. März verlegte Heimspiel gegen Berlin gilt auch für das abgesagte Heimspiel gegen Iserlohn, dass die erworbenen Tickets ihre Gültigkeit behalten. Nur wird es allmählich kompliziert, diese zwei weiteren Partien noch in den prallvollen Spielplan zu integrieren. Am 18. März wären die Ice Tigers noch spielfrei. Für diesen Spieltag sind aber sowohl die Straubing Tigers als auch die Iserlohn Roosters bereits eingeplant.

Allen Infizierten geht es gut

Genau für eine solche Zuspitzung hat die Deutsche Eishockey den Punkte-Quotienten in der Tabelle ausgewiesen. Derzeit scheint es nicht sehr wahrscheinlich zu sein, dass am Ende der Saison alle 15 DEL-Mannschaften auf 56 Partien kommen.

Derweil viel wichtiger: Den infizierten Ice Tigers hinter der Bande geht es gut. Tom Rowe wird Schlittschuhe schleifen können, vorerst aber nur zu Hause.

Keine Kommentare