In Dresden: Das Kleeblatt kämpft um die ersten Punkte

8.9.2017, 05:51 Uhr
In der Vorsaison kassierten Khaled Narey (li.) und Co. eine 1:2-Niederlage in Dresden.

© Sportfoto Zink / WoZi In der Vorsaison kassierten Khaled Narey (li.) und Co. eine 1:2-Niederlage in Dresden.

Im Gegensatz zur SpVgg Greuther Fürth, die mit null Punkten am Tabellenende verharrt, hat Dynamo Dresden immerhin schon vier Zähler eingesammelt. Zufrieden ist man beim letztjährigen Tabellenfünften damit natürlich nicht. Dresden will mehr, Fürth endlich punkten. Die Partie am Freitag (18.30 Uhr, Stadion Dresden) verspricht einen spannenden Fußballabend.

Seinen Frieden mit der SpVgg hat Uwe Neuhaus längst geschlossen. Am 13. Spieltag der vergangenen Saison gelang Dynamo unter seinem Chefcoach ein 2:1-Sieg. Zuvor hatte Neuhaus als Cheftrainer von Union Berlin jahrelang umsonst versucht, gegen die Fürther einen Sieg zu landen. Akaki Gogia traf doppelt für Dynamo. Zumindest im Rückspiel konnte sich die SpVgg revanchieren und gewann mit 1:0.

Verkaufsstopp für Dynamo-Kicker

Akaki Gogia ist in Dresden mittlerweile genauso Geschichte wie sich für die Fürther drei Punkte anfühlen. Der fünfte Platz in der Vorsaison hat in Dresden bei der Konkurrenz Begehrlichkeiten geweckt. Dynamo verlor wichtige Stützen. Gogia wechselte zu Union Berlin, Mittelfeldmotor Marvin Stefaniak schloss sich dem VfL Wolfsburg an und Knipser Stefan Kutschke, bei dem Dynamo keine Einigung mit dem 1. FC Nürnberg erzielen konnte, heuerte in Ingolstadt an.

Der Aderlass ging Ralf Minge an die Nieren. Die Sport-Bild berichtete Ende Juni, dass Dresdens Manager einen Verkaufsstopp verhängte. "Unsere Schmerzgrenzen für Ablösesummen sind so hoch. Ich bin sicher, dass wir keinen Leistungsträger mehr verlieren", verkündete Minge und sollte Recht behalten.

Verletzungspech und Millionenangebote

Ein Millionenangebot aus England für Philip Heise blockte er ab. Wohlwissend, dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg immer ein besonders schwieriges wird. Vor allem angesichts der nicht zu erwartenden Top-Platzierung der Vorsaison. Und mit den Erfolgen steigt auch die Erwartungshaltung. Frag nach bei der SpVgg.
Mit Peniel Mlapa (Bochum), Sören Gonther (St. Pauli), Rico Benatelli (Würzburger Kickers) und Paul Seguin (Leihgabe aus Wolfsburg) und Mittelstürmer Eero Markkanen (AIK Solna) versuchte Minge, dem Aderlass gegenzusteuern.

Dabei wird Dynamo gerade von etlichen Verletzungen heimgesucht. Pascal Testroet (Reha nach Kreuzband-OP), Gonther (Reha nach Außenbanddehnung im Knie), Erich Berko (Schulterprellung), Manuel Konrad (Rückenschmerzen) und Justin Löwe (Sprunggelenksprobleme) stehen auf der Patientenliste.

Dresdner Defensivprobleme

Der Ex-Nürnberger Mlapa stieg nach Einsätzen in der Länderspielpause mit Togo erst am Donnerstag ins Training ein. Sein Einsatz in der Startelf am Freitag ist eher unwahrscheinlich. "Peniel wird unser Offensivspiel mit seinem wuchtigen Offensivdrang als Mittelstürmer bereichern“, ist sich Minge sicher. "Wir haben lange nach einem passenden Stürmer gesucht, der Erfahrung mitbringt, Torgefahr entwickeln kann und als Typ in unser Spielsystem passt. All das bringt Peniel mit."

Vornehmlich drückt bei Dynamo aber momentan defensiv der Schuh. In vier Spielen schossen die Sachsen bereits fünf Tore, fingen sich aber auch happige neun Gegentore. Das sind sogar zwei mehr als bei den Fürthern als Tabellenletzter. Ähnlich wie in Fürth, konnte sich noch keine feste Abwehrreihe einspielen, da immer wieder Verletzungen die Pläne von Neuhaus torpedierten. Zudem zeigt sich Dresden, das gerne offensives Pressing spielt, in der Rückwärtsbewegung anfällig. Für die Fürther wird sich das aber nur auszahlen, wenn sie wieder einen Gang höher schalten.

Der teils pomadige Auftritt im Testspiel gegen die U20-Nationalmannschaft (3:2) wird nicht reichen, um im Dresdner Hexenkessel den ersten Dreier der Saison einzufahren.

Keine Kommentare