Kaltstart beim FCN: Club-Arzt Brem beschreibt das Risiko

12.5.2020, 11:14 Uhr
Kaltstart beim FCN: Club-Arzt Brem beschreibt das Risiko

© Sportfoto Zink / DaMa

"Es war ein Mannschaftstraining, das theoretisch auch bei jeder Saisonvorbereitung hätte stattfinden können", sagt der Mannschaftsarzt des 1. FC Nürnberg. In der Vorbereitung auf den Kaltstart, wie er den Profis nach der coronabedingten Pause am Sonntag  beim FC St. Pauli zugemutet wird (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de), sieht er keine Ursache.

Wenn in den kommenden Wochen gleich mehrere Spieler mit denselben Blessuren zu ihm kämen, sähe das anders aus. "Die Spieler konnten acht Wochen nicht wettkampforientiert trainieren und haben jetzt auch noch eine kurze Vorbereitungszeit auf das erste Spiel", sagt Brem. Alles andere als optimal. Doch die Regeln machen andere und den medizinischen Mahnern räumte man nur das nötigste Gehör ein. "Das Risiko durch die nächsten Wochen, in denen wir zwei englische Wochen spielen werden, ist sicherlich erhöht", erklärt der 43-jährige Sportorthopäde im Podcast "Ka Depp" von nordbayern.de.

 

"Wir werden es erst hinterher wissen" 

Sollten also muskulären Problemen vermehrt auftreten, ließe sich schon eine Kausalität ableiten: "Für bestimmte Strukturen im Körper ist es unter diesen Umständen eine höhere Belastung, die mit einem höheren Verletzungsrisiko einhergehen kann. Aber um ehrlich zu sein: Wir werden es erst hinterher wissen", sagt Brem. Denn unter solchen Laborbedingungen hat es seit der Gründung vor 58 Jahren noch keinen Bundesliga-Fußball gegeben. Es fehlen die Erfahrungswerte, um ein erhöhtes Verletzungsrisiko auch belegen zu können: "Wir bekommen jetzt erst vernünftige Daten, wie sehr ein junger Sport belastbar ist."

Das für einen Zweitligisten ungewohnt straffe Restprogramm mit englischen Wochen zwischen den Regelspieltagen ist sicherlich zu bewältigen. Neun Spiele wird der Club, sofern alles nach Plan läuft und Covid-Erkrankungen im Team ausbleiben, in sieben Wochen absolviert haben.


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Richtig-wichtig-Regeneration in Nürnberg: Die Sauna bleibt kalt 

Um die Belastungsspitzen auszugleichen, ist die medizinische Abteilung um Matthias Brem besonders gefragt. "Wir müssen schauen, dass wir für die Spieler eine optimale Regeneration hinbekommen, um das Risiko von Verletzungen möglichst gering zu halten", erklärt der Mannschaftsarzt. Dabei wird man sich auf Physiotherapie sowie aktive Erholung und Dehnen der Muskulatur beschränken müssen. Aus hygienischen Gründen geschlossen: Sauna und Entmüdungsbecken.

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