Kommentar: Im Zweifel für das schöne Spiel

8.10.2020, 20:31 Uhr
Joachim Löw kann den Umbruch in der Nationalmannschaft moderieren. Findet Sportredakteur Fadi Keblawi.

© Federico Gambarini, dpa Joachim Löw kann den Umbruch in der Nationalmannschaft moderieren. Findet Sportredakteur Fadi Keblawi.

Es gibt Menschen, die es Joachim Löw immer noch vorwerfen, dass Deutschland 2012 nicht Fußball-Europameister geworden ist. Der Nationaltrainer Löw hatte damals das Halbfinalspiel gegen Italien auf atemberaubende Art und Weise vercoacht.


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Zwei Jahre später wurde Deutschland Weltmeister – auch wegen Joachim Löw. Die Kritik an ihm aber hält sich seitdem, was einigermaßen verwundern darf, weil Deutschland erst unter der Anleitung Löws zum schönen Spiel zurückfand. Schön spielen sie noch immer – nur gewinnen können sie derzeit nicht mehr. Also weg mit Joachim Löw?

Weg mit Löw? Nein.

Nein. Löw moderiert gerade einen Umbruch, die Weltmeister verabschieden sich, eine neue Generation verspricht viel. Bis sie soweit sind, wieder Weltmeisterschaften zu gewinnen, kann es dauern – eine Garantie gibt es eh nicht. Es ist aber sicher nicht Löw vorzuwerfen, dass seine Mannschaft in bedeutungslosen Testspielen nicht so recht zu überzeugen vermag. Löw hat Vertrauen verdient, wegen seiner Erfolge. Und weil er diese Nationalmannschaft schön spielen lässt. Dass dabei manchmal das Ergebnis nicht stimmt, ist zu vernachlässigen. Im Zweifel zählt das schöne Spiel – zumal in Freundschaftsspielen, die eh niemand sehen will.

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