Krach auf dem Kiez: Beruhigt sich St. Pauli gegen Fürth?

2.8.2019, 05:49 Uhr
Krach auf dem Kiez: Beruhigt sich St. Pauli gegen Fürth?

© Sportfoto Zink / WoZi

 Im Kern wollte der Holländer ausdrücken: Anspruch und Wirklichkeit passen beim Kiez-Klub schon länger nicht mehr zusammen. Während Präsident Oke Göttlich und Sportvorstand Andreas Bornemann ihrem Coach verständnisvoll zur Seite sprangen, war die Mannschaft gespalten bei den Aussagen ihres Vorgesetzten. Wer lässt sich öffentlich schon gerne an die Wand nageln? Auf dem Platz zeigte das Team zumindest eine Reaktion, rannte auf der Bielefelder Alm 117 Kilometer und führte bis zur 90. Minute mit 1:0. Am Ende reichte es aber nur zu einem Unentschieden, weil nach einer ansprechenden ersten Hälfte im zweiten Abschnitt nur noch Beton half, um die unbeirrt anrennenden Hausherren vom eigenen Tor wegzuhalten.

 

Die Partie war nahezu eine Blaupause des Spiels tags zuvor im Fürther Ronhof. Die SpVgg in der Rolle der Arminen, Pauli in der von Erzgebirge Aue. Mit dem einen Unterschied, dass Bielefeld doch noch ins gegnerische Tor traf. "Es ist auffällig, wenn man sich die Statistiken dieses ersten Spieltags anschaut, dass alle Teams, die mehr Ballbesitz, Chancen undsoweiter hatten, entweder verloren oder nur unentschieden gespielt haben", sagt Fürths Trainer Stefan Leitl.

Was nicht heißen soll, dass die SpVgg ihre Art und Weise Fußball spielen zu wollen am Millerntor ändern wird. Auf das schnelle Umschaltspiel der Gastgeber müsse man aufpassen, gab Leitl zu bedenken. Das beste Beispiel lieferte St. Pauli beim Führungstreffer in Bielefeld ab. Schnörkellos, schnell und zielsicher überrannten die Hamburger den Gegner auf dem Weg zur Führung.

Auf der Suche nach Impulsen

Luhukay schlug am Montagabend versöhnliche Töne an. "Am Ende bin in ich nicht unzufrieden. Im Gegenteil: Ich glaube, dass das erste Spiel eine Bestätigung dafür ist, wie wir die letzten fünf Wochen gearbeitet haben. Wir können in vielen Bereichen positiv auf das Spiel zurückblicken." Und formulierte für die anstehende Runde ein klares Ziel: "Meine Mannschaften haben in der Vergangenheit immer ein WIR-Gefühl ausgestrahlt. Das ist auch hier mein Ziel, um am Ende sagen zu können, dass die Spieler sich füreinander zerrissen haben. In Zukunft möchte ich, vor allem wenn der Erfolg da ist, dass mehr über meine Mannschaft als über mich gesprochen wird."

Er ist wieder da!

Ein wichtiger Baustein in seiner Elf soll wieder Marc Hornschuh werden. Nach 685 Tagen Zwangspause wegen einer Bandscheiben-Verletzung steht der 28-jährige Innenverteidiger vor seinem Heimdebüt, nachdem er gegen Bielefeld ein 63-minütiges Comeback geben durfte. "Marc hat extrem an sich gearbeitet, um schon eine Alternative für die erste Elf zu sein"; sagt Luhukay, der es schon gewohnt ist, ein prall gefülltes Lazarett zu haben.

Mit Leo Östigard (Muskelfaserriss), Ersin Zander, Philipp Ziereis, Henk Veerman (alle Aufbautraining), Rico Benatelli (Oberschenkelverletzung), Johannes Flum (Trainingsrückstand) und Boris Tashchy (Muskelbündelriss) fehlen den Hamburgern durchaus ein paar gestandene Spieler. Die SpVgg hingegen reist in Bestbesetzung an. Alle Spieler haben sich für das Abendspiel einsatzbereit gemeldet. Die reine Statistik spricht trotzdem für die Hanseaten. St. Pauli konnte fünf der vergangenen acht Duelle gewinnen, am Millerntor sind die Kiez-Kicker seit vier Spielen gegen Fürth ungeschlagen. 

Keine Kommentare