Spielbetrieb

Corona-Absagen: Die Verantwortung liegt bei Politik und Verbänden

5.12.2021, 18:30 Uhr

Das Coronavirus spaltet unsere Gesellschaft. Impfen, 2G-Regeln, Kontaktbeschränkungen - überall gibt es Befürworter und Gegner. Während es die einen unverantwortlich finden, in der aktuellen Lage Hockeyspiele auszutragen, sehen es die anderen als legitimen Beitrag zurück in eine gewisse Normalität, die allen so sehr fehlt.

Wie wichtig Bewegung und soziale Kontakte sind, haben die vergangenen zwei Jahre gezeigt. Hält man dabei alle gesetzlichen Regeln ein, ist geimpft oder genesen und getestet, spricht nichts gegen das gemeinsame Sporttreiben. Das ist meine Meinung.

Doch - und das erfährt man im Streit innerhalb des TB Erlangen genauso wie in jeder zweiten Familiendiskussion beim Sonntagsessen - manche, auch enge Freunde und Verwandte, sehen das ganz anders. Weil es dabei potentiell um Leben und Tod geht, fechten die Beteiligten die Kontroverse umso heftiger aus. Nicht in allen Punkten müssen alle am Ende übereinstimmen, gemeinsame Regeln aber sollte es geben.

Für die sind in allererster Linie Politiker verantwortlich. Im öffentlichen Diskurs aber geht es aktuell mehr um Zuschauer in der Fußball-Bundesliga als um Breitensportler, die im ganzen Land ihrem Hobby nachgehen und in einem fairen Wettbewerb antreten wollen. Ob sie das sollten, klären weder Bundes- noch Landespolitiker.

Weil das so ist, entscheiden die Sportverbände. Was passiert, wenn alles erst einmal weiterlaufen soll wie bisher, ist nun im Hockey zu beobachten. Weder der Bayerische noch der Süddeutsche Hockeyverband, in dessen Zuständigkeit die Regionalligen fallen, haben den Spielbetrieb ausgesetzt. Es gibt nicht einmal die Möglichkeit, Partien freiwillig zu verschieben. Nur wenn Coronafälle im Team auftreten, haben die Vereine die Möglichkeit dazu.

Die Klubs müssen ihre Sportler also zu den Partien schicken oder Niederlagen und gar Abstiege wegen Nichtantritt hinnehmen. Das abzuwägen, zu entscheiden und im Ernstfall zu verantworten, darf nicht Aufgabe eines Ehrenamtlichen sein.

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